MusikWelt: The Lord Of Steel

Manowar


Manowar sind tolle Musiker, nicht umsonst sind sie seit den frühen 1980er Jahren konstant vorne dabei. Aber in jüngerer Zeit gerät die True Metal-Institution doch ein wenig ins Wanken. „The Lord Of Steel“ ist der vorläufige Tiefpunkt dieser Entwicklung. Die Songs sind gut gespielt, keine Frage. Aber etwas, wofür Manowar immer standen, was diese Truppe auch zu ihren umstrittensten Zeiten auszeichnete, geht dem 2012er Album ab: Die hörbare, geradezu greifbare Leidenschaft für diese Art Musik. Epische Hymnen, ausgestattet mit Manowar-typischem Pathos, garniert mit einer so unglaublich passenden Stimme – all das fehlt. Zwar nicht völlig, aber doch deutlich merkbar. Und für die hohe Qualität, die Manowar bisher (fast) immer abgeliefert haben, ist das einfach zu wenig, selbst die wenigen „richtigen“ Songs auf „Gods Of War“ (2007) waren wesentlich besser als das Gros des vorliegenden Materials. Schade.  

Gesamteindruck: 3/7


Leider keineswegs die erhoffte Offenbarung nach langer Wartezeit.

Manowar sind eigentlich ein liebenswerter Anachronismus. Alle anderen Bands, die schon so lange dabei sind, sind in der einen oder anderen Form „erwachsen“ geworden. Nur die „Kings of Metal“ bringen es nach Jahrzehnten immer noch fertig, „Glory“, „Blood“ und „Steel“ so richtig hochleben („Hail!“) zu lassen. Das ist – je nach Standpunkt – hochgradig peinlich oder eben genau das, wofür man diese Band liebt. Und daran ändert auch das 2012er Werk „The Lord Of Steel“ nichts. Fünf Jahre hat Manowar-Boss Joey DeMaio zwischen „The Lord Of Steel“ und dem letzten (regulären) Studioalbum „Gods Of War“ die Fans immer wieder vertröstet. In Interviews hat der Bassist unermüdlich von der Zeit, die Qualitätsarbeit eben braucht, gesprochen – und muss sich natürlich auch an seinen Aussagen messen lassen.

Textlich bekommt man – wie bereits am Albumtitel ersichtlich – den gewohnt tiefen Griff in die Klischeekiste, der entweder gefällt oder eben nicht. Mir persönlich sagt das typische Manowar-Textmuster nicht mehr wirklich zu. Man hat für meinen Geschmack häufig das Gefühl, bereits 100 mal gehörte Floskeln würden auseinandergenommen, zerhackt und wieder aufgewärmt, nur um dann erst recht wieder wie vor 20 Jahren zu klingen. Ja, früher hat es so funktioniert, aber nach so vielen Jahren fühle ich mich doch einigermaßen übersättigt. Mit Innovationen war an dieser Front sowieso nicht zu rechnen und das ist im Endeffekt auch gut so – ich hätte mir aber schon gewünscht, dass man sich etwas mehr Mühe mit den Lyrics gibt, die auf mich einfach uninspiriert wirken.

Ob man mit den Texten leben kann, hängt aber gerade im Falle von Manowar auch von der Musik ab, zumindest geht es mir so. Und speziell in diesem Bereich muss man bei „The Lord Of Steel“ leider viel zu viele Abstriche machen. Bereits beim ersten Durchgang fällt das Album nicht durch herausragende Songs auf, sondern irritiert durch den verzerrten Bass-Sound, der sehr stark in den Vordergrund gemischt wurde. Klingt ein wenig nach dem, was diverse Stoner Rock-Bands benutzen – gefällt mir bei Manowar überhaupt nicht, noch dazu wird dadurch viel von der (guten) Gitarrenarbeit von Karl Logan in den Hintergrund gedrängt (gut nachzuhören unter anderem beim Solopart des Titelsongs). Ansonsten ist die Produktion in Ordnung, lediglich die Stimme hätte man etwas lauter drehen können, aber das sind nur Nuancen. A pro pos Stimme: Mit Eric Adams hat man nach wie vor einen der besten Sänger am Start – nur leider geht auch an ihm das Alter nicht völlig spurlos vorüber. Er singt super, keine Frage, aber die letzte Aggressivität und Leidenschaft fehlt auf „The Lord Of Steel“. Doppelt schade, war es doch seit einiger Zeit hauptsächlich Adams‘ Stimme, die einige Kompositionen vor dem Totalabsturz rettete.

Richtig kritisch wird es für „The Lord Of Steel“, wenn man sich dem Wichtigsten widmet: Den Songs. Und an dieser Front gibt es für Manowar-Verhältnisse leider wenig Gutes zu vermelden: Mit dem düster gehaltenen, hymnischen „Born In A Grave“ und der tollen Power-Ballade „Righteous Glory“, die wie eine verbesserte Version von „Swords In The Wind“ klingt, haben sich im Mittelteil zwei wirklich starke Songs versteckt. Noch etwas besser ist „El Gringo“, das tatsächlich auch auf älteren Alben eine gute Figur gemacht hätte und einfach irrsinnig viel Spaß macht. Immerhin akzeptabel sind das eingängige „Touch The Sky“, das sich aber recht schnell abnutzt und der eröffnende Titelsong, bei dem der Fuzz-Bass allerdings ganz besonders nervt.

Und der Rest? „Black List“, Expandables“ und „Annihilation“ wirken unfertig, uninspiriert oder langweilig. Oder alles zusammen – solche Songs sind für Manowar-Verhältnisse einfach unterster Durchschnitt und hätten es früher wohl nie auf eine Platte der Band geschafft. Das typische Manowar-Feeling fehlt diesen Nummern komplett. Dieses Feeling wollte man vermutlich auch mit „Manowarriors“ (wieso gibt es diesen eigentlich Songtitel erst jetzt?) und „Hail, Kill And Die“ (was sonst…) wecken. Das geht leider gründlich daneben – beide Songs eigenen sich hauptsächlich zum Fremdschämen. Bei „Hail, Kill And Die“ kommt noch dazu, dass man hier textmäßig in „Blood Of The Kings“-Gefilden wildert, also Song- und Albumtitel aus der Vergangenheit aneinander reiht. Nur leider nicht so gehaltvoll wie beim „Original“, der Song ist einfach todlangweilig.


Track – Titel – Länge – Wertung

  1. The Lord Of Steel – 4:07 – 4/7
  2. Manowarriors – 4:46 – 2/7
  3. Born In A Grave – 5:47 – 6/7
  4. Righteous Glory – 6:10 – 6/7
  5. Touch The Sky – 3:49 – 5/7
  6. Black List – 6:58 – 2/7
  7. Expendable – 3:10 – 2/7
  8. El Gringo – 4:57 – 7/7
  9. Annihilation – 4:00 – 1/7
  10. Hail, Kill And Die – 3:56 – 2/7

Gesamteindruck: 3/7 


Manowar auf “The Lord Of Steel” (2012):

  • Eric Adams − Vocals
  • Karl Logan − Guitar, Keyboards
  • Joey DeMaio − Bass, Keyboards
  • Donnie Hamzik − Drums, Percussion

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Anspieltipp: El Gringo

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SpielWelt: The Banner Saga

Wer „The Banner Saga“ spielt, bekommt ein über weite Strecken gelungenes Indie-Spiel ohne ganz große Schwächen. Lediglich die eintönig werdenden Kämpfe und der etwas knappe Umfang können bemängelt werden, wobei letzteres durch den Wiederspielwert, der aufgrund des „Entscheidungsbaumes“ gegeben ist, vernachlässigt werden kann.

Gesamteindruck: 5/7


Entscheidungen, Entscheidungen, Entscheidungen.

„The Banner Saga“ ist ein Epos. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, ist ein Epos doch eine weitläufige Erzählung. Und genau hier liegt die Stärke dieses Indie-Spiels, das von ehemaligen BioWare-Entwicklern programmiert wurde. BioWare? Da war doch was? Ja, richtig, genau diese Software-Schmiede stand schon immer für Spiele, die extrem gute Geschichten erzählen, man denke nur an die Reihen „Baldur’s Gate“ und „Mass Effect“. Wie diese Klassiker ist auch „The Banner Saga“ ein Rollenspiel. Ziel ist es, das eigene Volk in einem nordisch angehauchten Szenario gegen Feinde zu schützen und am Leben zu halten. Die Story weist dabei deutliche Reminiszenzen zu „Das Lied von Eis und Feuer“ auf, was natürlich kein Fehler ist.

Interessant ist, wie sich die Geschichte in diesem Spiel entspinnt. „The Banner Saga“ hat prinzipiell zwei Mechaniken: Die erste, offensichtlichere ist der Kampf. Der ist sehr taktisch, erinnert ein wenig an Schach. Das bedeutet, dass man seine maximal sechs „Figuren“ auf dem „Schlachtfeld“ positioniert, und dann – abwechselnd mit dem Computergegner – jede Figur ihren Zug machen lässt. Die Reihenfolge, in der die eigenen Kämpfer ziehen, kann man vorher festlegen, im Kampf kann sie nicht geändert werden. Alle Helden haben unterschiedliche Werte und Fähigkeiten, entsprechend gut sollten Reihenfolge und Kampfaufstellung überlegt werden. Auf der einfachsten Schwierigkeitsstufe ist das alles durchaus machbar und der Taktik kommt keine allzu große Bedeutung zu; zieht man die Schwierigkeit jedoch an (was auch im Kampf möglich ist), wird schnell deutlich, dass man sich doch ein paar mehr Gedanken über die Kämpfe machen sollte. Für jeden Kampf gibt es Erfahrungspunkte für die Helden, nach einem Stufenaufstieg kann man – rollenspieltypisch – Werte und Fähigkeiten verbessern. All das ist grundsolide gelungen, allerdings merkt man spätestens beim zweiten Durchspielen, dass die Kämpfe im Endeffekt immer gleich ablaufen, was letztlich verhältnismäßig schnell eintönig wird.

Die zweite Spielmechanik ist für alle Fans einer großartigen Story ein Genuss. Die Erzählung um tote Götter und eine dunkle Macht, die die Völker der Menschen und Varl (eine Art Riesen) bedroht und zu einer Allianz zwingt, hat natürlich ihre Fixpunkte; im Wesentlichen ist es jedoch so, dass die Entscheidungen, die der Spieler trifft, den Fortgang des Spieles stark beeinflussen. Das kennt man natürlich – in diesem Fall ist es aber so, dass genau das der Mittelpunkt des Geschehens ist, die Kämpfe sind eher eine Randnotiz, so zumindest mein Eindruck nach zwei Durchläufen. „Story-getrieben“ ist das Schlagwort, das mir dazu einfällt. Faszinierend ist im Übrigen, wie schwer dem Spieler die Entscheidungen mitunter fallen. Nicht nur, weil sie teilweise sehr hart sind, sondern auch, weil die Konsequenzen deutlich spürbar sind. Mal merkt man sofort, mal erst viel später, was man mit seiner Entscheidung angerichtet hat. Teilweise kommt einem das Ergebnis sehr unfair vor (beispielsweise wenn einer der sorgsam gepflegten und talentierten Kämpfer plötzlich in einem Abgrund stürzt und tot ist, weil man ein Problem auf die „falsche“ Weise gelöst hat), aber es ist halt wie im wirklichen Leben – nichts wird einem geschenkt und gerecht ist es auch nicht. Und weil das so ist, denkt man sehr viel mit und die Figuren wachsen einem tatsächlich ans Herz – eben weil jeder Klick den letzten Schritt eines Charakters bedeuten kann. Das ist letztlich härter als jeder Kampf.

Die Kämpfe sind also ok, die Story ist super und auch die Spielmechanik weiß zu überzeugen. Was gibt es sonst noch? Zunächst den Sound, der sehr gelungen ist und die nordischen Weiten, in denen das Spiel angesiedelt ist, bestens zur Geltung bringt. Allerdings: Eine Vollvertonung der Dialoge gibt es nicht, lediglich der Erzähler hat eine Stimme. Da „The Banner Saga“ sehr textlastig ist, könnten lesefaule Spieler dadurch abgeschreckt werden. Sehr speziell (und damit zum Gesamtpaket passend) ist die Grafik, die handgezeichnete Hintergründe und Figuren bietet. Dieser Zeichentrick-Stil hat tatsächlich mehr für sich, als man anfänglich meinen könnte, sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir es hier eindeutig mit einem Spiel für Erwachsene zu tun haben. Das machen die Brutalität der Kämpfe und die schwere der moralischen Entscheidungen sehr deutlich.

Alles in allem sehr gelungen und auf jeden Fall einen Test wert. Ein zweiter Teil ist übrigens in Arbeit – man ist gespannt!

Gesamteindruck: 5/7


Genre: Taktisches Rollenspiel
Entwickler: Stoic
Jahr: 2013
Gespielt auf: PC
Gekauft bei: Good Old Games


„The Banner Saga“ – Videotest von GameStar

FilmWelt: Until The Light Takes Us

Der Film lebt im Endeffekt von seiner geradezu atemberaubenden Ästhetik. Inhaltlich Neues wird kaum ans Tageslicht gebracht, was aber wohl auch nicht die Absicht gewesen sein dürfte. Dazu wäre weitere Recherche- und Vergleichsarbeit und vor allem größere Distanz zu den Protagonisten notwendig gewesen. So reicht es für gute fünf Punkt für einen Film, der sich auf bisher noch nicht dagewesene Weise mit einer Sub-Kultur beschäftigt, die tatsächlich alle Extreme der Auflehnung gelebt hat.

Gesamteindruck: 5/7


Betörend atmosphärischer Film, der auch den Zuseher fordert.

Aaron Aites und Audrey Ewell versuchen mit „Until The Light Takes Us“ ein wenig …ähem… „Licht“ in die turbulenten Ereignisse zu bringen, die sich Anfang der 1990er Jahre hauptsächlich in Norwegen zutrugen. Auf so großes Interesse von Medien und Öffentlichkeit wie zur damaligen Zeit können die Filmemacher natürlich nicht hoffen. Die mediale Welt ist inzwischen noch schnelllebiger geworden, Geschehnisse von vor mehr als 20 Jahren werden nur mehr in Ausnahmefällen neu aufgerollt. So wird die Zielgruppe für diesen Film relativ klein sein und sich auf diejenigen beschränken, die sich ohnehin für das Thema interessieren und/oder entsprechende Vorkenntnisse mitbringen – etwas Anderes wird wohl auch niemand ernsthaft erwartet haben.

Der Film selbst ist eine sehr stimmungsvolle Dokumentation und Reflexion von Ereignissen, die für die Welt der extremen Musik von einschneidender Bedeutung waren. Zu Wort kommt ein geringer Teil der damaligen Protagonisten, als „Hauptdarsteller“ fungiert Gylve „Fenriz“ Nagell von Darkthrone. Die Projektverantwortlichen schaffen es tatsächlich, eine unglaublich dichte und hypnotische Atmosphäre zu generieren, aus der man nach gut 90 Minuten mit einem seltsamen Gefühl „erwacht“. Die Empfindungen ähneln stark denen, die man nach Genuss eines der im Film zitierten, „klassischen“ Alben des Black Metal spürt. Ein größeres Kompliment kann es für das Duo Aites/Ewell wohl kaum geben, vor allem wenn man bedenkt, dass die beiden Amerikaner angeblich keinen Black Metal hören. Bild- und Tonqualität, Schnitt und die gesamte Ästhetik (inklusive Aufnahmen mit Handkameras, Promofotos, norwegische Winterlandschaften und die Einbindung von moderner Kunst) fügen sich nahtlos zusammen und zeigen, dass sich die Filmemacher tatsächlich sehr gut in die Materie eingearbeitet haben. Eine Synchronisation wurde glücklicherweise nicht vorgenommen, deutsche Untertitel sind vorhanden.

Eine der größten Stärken des Filmes bietet allerdings auch Anlass zur Kritik. Prinzipiell ist es eine gute Idee, auf jegliche Moderation zu verzichten – das passt hervorragend in das Gesamtbild. Andererseits verlangt dieses Konzept a) eine Reflexionsleistung durch den Zuschauer und b) weitere Einarbeitung in die Thematik. Jan Axel „Hellhammer“ Blomberg bekundet beispielsweise offen seinen Respekt vor der Tat von Bård „Faust“ Eithun, der 1992 einen Homosexuellen ermordete und sich im Film nur verdunkelt und mit verzerrter Stimme vor die Kamera wagt. Vor allem aber die unkommentiert eingebauten Aussagen von Varg Vikernes (Burzum) sind mit Vorsicht zu genießen. Aus dem Filmmaterial geht keineswegs hervor, dass der Brandstifter und Mörder selbst unterschiedlichste Geschichten zum Tathergang in Umlauf gebracht hat. Mittlerweile bezeichnet er den Mord mit 23 Messerstichen an seinem ehemaligen Freund Øystein „Euronymus“ Aarseth als „Notwehr“. Seine rassistischen Äußerungen und wirren Verschwörungstheorien bleiben hingegen unerwähnt. Hier ist natürlich die Frage, inwieweit das überhaupt Thema das Films sein soll – mich hat es jedenfalls einigermaßen irritiert. Andererseits hatte das Filmteam wohl ohnehin einen Narren an Vikernes gefressen, immerhin ist „Until The Light Takes Us“ eine Abwandlung von „Hvis Lyset Tar Oss“, dem Titel des Burzum-Albums von 1994.

Gesamteindruck: 5/7


Originaltitel: Until The Light Takes Us
Regie: Aaron Aites, Audrey Ewell
Jahr: 2008
Land: USA
Laufzeit: 93 Minuten
Besetzung (Auswahl): Gylve „Fenriz“ Nagell, Varg „Count Grishnackh“ Vikernes, Kjetil „Frost“ Haraldstad, Jan Axel „Hellhammer“ Blomberg



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BuchWelt: Orbitsville

Bob Shaw


Im Prinzip könnte man an diese Stelle eine Rezension zu Larry Nivens Roman „Ringwelt“ kopieren, der bereits einige Jahre vor „Orbitsville“ erschienen ist. Ähnlichkeiten gibt es nicht nur beim Setting der Geschichte, die ebenfalls auf einem riesigen Artefakt spielt, auch einige Schwächen des vermutlichen Vorbildes übernimmt Bob Shaw. So ist nach der Lektüre die Enttäuschung nicht ob der gebotenen Qualität groß, sondern einfach deshalb, weil so dermaßen viel Potential nicht genutzt wird. 

Gesamteindruck: 4/7


Schade um so viel Potential.

Autor Bob Shaw († 1996) erschafft in „Orbitsville“ eine gigantische Welt auf Basis der theoretischen Dyson-Sphäre, hat also die Oberfläche von mehreren Milliarden Planeten zur Verfügung, um spannende Geschichten zu erzählen. Das gelingt im grundsätzlich sehr gut (vor allem in der zweiten Hälfte des kurzen Buches), leider gibt es einfach viel zu wenig davon. Beispielsweise treffen die Neuankömmlinge auf andere Bewohner, über die man aber so gut wie nichts erfährt. Auch über die Sphäre selbst gibt es praktisch keine Hintergrundinformationen, ebenso wenig über deren Technik und Erbauer. Schade, hier wäre so viel mehr möglich gewesen. Ich möchte im Übrigen nicht verhehlen, dass es zwei weitere Bücher („Aufbruch nach Orbitsville“, „Orbitsville Judgement“) gibt, die gemeinsam mit diesem den „Orbitsville-Zyklus“ bilden – beide habe ich nicht gelesen, was ich aber möglicherweise nachholen sollte. Ergeben sich dadurch Änderungen in der Bewertung, werde ich eine neue Rezension verfassen.

Die eigentliche Handlung von „Orbitsville“ ist ein solides Weltraumabenteuer, das einige interessante und spannende Momente enthält. Da es eine durchgängige Geschichte gibt, die auf eher ernsthafte Weise erzählt wird, gefällt mir das Ganze insgesamt sogar wesentlich besser als die „Ringwelt“ mit ihren losen, comichaften Episoden. Alles in allem ist mir das solide vier Punkte wert.

Gesamteindruck: 4/7


Autoren: Bob Shaw
Originaltitel: Orbitsville.
Erstveröffentlichung: 1975
Umfang: 190 Seiten
Gelesene Sprache: Deutsch
Gelesene Version: Taschenbuch

 

SpielWelt: Dead Space 2

„Dead Space“ war gut, „Dead Space 2“ ist… besser? Nun, zumindest ist es genauso gut, daher ist auch die Bewertung gleich geblieben. Perfekt ist auch dieses Spiel nicht, es bietet aber sehr gute Unterhaltung; von zarten und ängstlichen Gemütern sollte aber auch der zweite Teil des Weltraum-Horror-Shooters dringend gemieden werden.

Gesamteindruck: 6/7


Ultra-brutales Weltraumspektakel mit Stärken und Schwächen.

„Dead Space“ war ein wirklich gutes Spiel. Vor allem das Gefühl des klaustrophobischen Horrors wurde auf selten dagewesene, perfekte Art umgesetzt; auch die Schockeffekte waren wahrlich nicht von schlechten Eltern und sollen gerüchteweise sogar dafür gesorgt haben, dass einzelne Spieler gar nicht bis zur Schlusssequenz durchgehalten haben. Das zu toppen ist naturgemäß sehr schwer – und so ganz schafft es „Dead Space 2“ nicht, seinen Vorgänger zu übertreffen. Dabei gibt es durchaus einige Verbesserungen. Größtes Plus ist die vereinfachte, besser zu bedienende und wesentlich flüssigere Steuerung. Zusätzlich gibt es neue Waffen, neue Möglichkeiten, die eigene Ausrüstung zu verbessern und eine nochmals verdichtete, extrem unheimliche Soundkulisse. Auch dass der aus Teil 1 bekannte Held Isaac Clarke nun endlich sprechen kann, trägt positiv zur Spielerfahrung bei. Die Grafik wurde hingegen nur marginal verbessert, erfüllt aber nach wie vor sehr gut ihren Zweck.

Technisch wurden gegenüber Teil 1 also einige sinnvolle Verbesserungen eingeführt. Die Aufgaben, die der Spieler erfüllen muss, haben sich hingegen nicht geändert. Man schnetzelt sich weiterhin durch Horden von Necromorphen, diesmal allerdings nicht (nur) auf einem Raumschiff, sondern an Bord einer großen Weltraumstadt, der so genannten „Sprawl“. Zwischendurch gibt es die üblichen Hacker-Spielchen und man wird auch diesmal wieder per Funk auf einem streng linearen Weg durch den Ort des Geschehens geführt. Die Zwischensequenzen, bei denen man durch Tastendruck einem grausigen Tod entkommen muss, haben weiter zugenommen – kein Fehler, denn diese Events wurden sehr schön programmiert und fügen sich fast nahtlos ins Spielgeschehen ein. Auch Szenen, in denen der Protagonist von Visionen heimgesucht wird und dem Wahnsinn zu verfallen droht, wurden sehr gut und stimmig eingebaut, lediglich die „Stimme aus dem Jenseits“ ist leider so stark verzerrt, dass man so gut wie kein Wort versteht.

So weit, so gut – man sieht schon, auch „Dead Space 2“ ist wieder ein sehr gutes Spiel geworden. Dennoch möchte ich etwas ausführlicher auf die Problemzonen des Weltall-Survival-Horrors eingehen. Zunächst wurde einer der größten Kritikpunkte an Teil 1 beibehalten: Freies Speichern ist nach wie vor nicht möglich. Zwar haben sich die Programmierer erbarmt und die Speicherpunkte etwas dichter verteilt, dennoch fühlt man sich gegängelt, wenn man nicht speichern kann, wann man will. Dass das für die Atmosphäre unbedingt notwendig war, wage ich zu bezweifeln.

Ein anderes Manko betrifft die Länge des Spiels (wobei die „Länge“ in diesem Fall auf Schwierigkeitsstufe „Normal“ und eher gemächlichem Spielstil ungefähr 15 Stunden bedeutet). Grundsätzlich sind lange Spielzeiten ja durchaus positiv zu bewerten – in „Dead Space 2“ hat das aber merkwürdige Folgen. So passiert es jedes Mal ganz knapp vor Erreichen des Ziels, das irgendetwas dazwischen kommt und man wieder auf einen Umweg geführt wird. Solche Wendungen sind prinzipiell eine gute Sache, in „Dead Space 2″ werden sie aber inflationär und immer auf exakt dieselbe Art und Weise eingesetzt. Hier hätte entweder eine Straffung oder etwas mehr Abwechslung in der Gestaltung der „Cliffhanger“ Not getan. Dazu passt irgendwo auch der Wiederspielwert – der ist nämlich nur vorhanden, wenn man gerne mal auf einer höheren Schwierigkeitsstufe spielt. Alternative Lösungswege gibt es für kein Kapitel. Die Übergänge zwischen den Abschnitten sind im Gegensatz zum Vorgänger fließend und werden nur kurz per „Kapitel X“-Einblendung angezeigt. Irgendwie merkwürdig, weil man oft erst am nächsten Speicherpunkt merkt, dass man überhaupt in einem neuen Kapitel ist.

Und noch ein Punkt, der Grund zu Kritik gibt, muss erwähnt werden. Wer kurz vor seinem Ausflug auf die „Sprawl“ in „Rapture“ war, wird bemerken, dass die – nennen wir es mal – „Ähnlichkeiten“ zu „BioShock“ nicht gerade weniger geworden sind. Um es deutlich zu sagen: Ob man sich nun durch die Weltraum- oder die Unterwasserstadt bewegt macht quasi keinen Unterschied. Dem gelernten „BioShock“-Spieler werden unter anderem die immer wieder auftauchenden Audio- und Textlogs, die die Handlung vorantreiben, bekannt vorkommen. Auch dass man per Funk ans Ziel geführt wird, ist beiden Titeln gemeinsam, ebenso das Upgraden der Waffen, das Hacken von Systemen und die beengte, unheimliche Atmosphäre. Ob die ehemaligen Bewohner der Siedlung durch „Adam“ oder einen „Marker“ verwandelt wurden, macht kaum einen Unterschied, ob man „Splicer“ oder „Nekromorphen“ tötet, ist fast das Gleiche, ob man einem Wassereinbruch oder dem Entweichen der Atmosphäre ins All zum Opfer fällt, nur ein marginaler Unterschied. Auch Werbeplakate, Shops und die generelle Ausstattung der Orte wirken mehr als ähnlich und die Harpune als Waffe hat man auch schon anderswo gesehen. Lediglich der sarkastische Humor von „BioShock“ fehlt dem wesentlich ernsthafteren „Dead Space 2“ völlig. Diese Übereinstimmungen müsste man eigentlich stark kritisieren – wenn denn nicht beide Spiele so viel Spaß machen würden. Dennoch, etwas mehr Eigenständigkeit wäre wünschenswert gewesen.

Noch ein Wort zur Brutalität in „Dead Space 2“: Auch wenn die Schockmomente etwas abgenommen haben, man also nicht ständig knapp vor dem Herzkasper steht, wurde das ganze Vergnügen wieder ähnlich brutal gestaltet wie im Vorgänger. Das Abtrennen von Körperteilen bleibt ein essenzieller Faktor beim Beseitigen der Monsterhorden. Und ja, wie mittlerweile schon jeder weiß: Insbesondere die Kinder-Station hat es in sich. Und das ist durchaus als Kaufwarnung für Zartbesaitete zu verstehen! Der „Ab 18“-Aufkleber ist hier absolut angebracht.

Nimmt man all diese Kritikpunkte zusammen und stellt sie den vorhandenen Verbesserungen gegenüber, erreicht „Dead Space 2“ für mein Dafürhalten die gleiche Gesamtwertung wie der Vorgänger. Für die vollen Punkte fehlt allerdings noch ein bisschen was, auch wenn sich der Spielspaß im Vergleich zu Teil 1 aufgrund diverser Verbesserungen nochmals gesteigert hat. Übrigens wird die in „Dead Space“ insbesondere gegen Ende leicht verwirrende Story durch den Genuss von Teil 2 wesentlich klarer. Damit steigt auch die Vorfreude auf die Fortsetzung.

Gesamteindruck: 6/7


Genre: Survival Horror/Third-Person-Shooter
Entwickler: Visceral Games
Jahr: 2011
Gespielt auf: PC


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Live (Kreator)

KonzertWelt: Manowar (Brünn, 15.01.2016)

Datum: Freitag, 15. Jänner 2016
Location: Kajot Arena (Brünn/Tschechien)
Tour: “Gods And Kings World Tour 2016″
Headliner: Manowar
Support:
Ticketpreis: 790 Kronen (umgerechnet ca. 30 Euro)


 

Irgendwie enttäuschend.

Man mag es kaum glauben – ich höre seit mehr als 20 Jahren Metal und praktisch ebenso lang kenne und schätze ich MANOWAR. Gut, das mit dem „Schätzen“ hat sich in den vergangenen Jahren ein wenig geändert – aber das würde hier zu weit führen. Jedenfalls: In dieser langen Zeit habe ich die „Kings Of Metal“ kein einziges Mal live gesehen. Woran lag es? Nun, es hat sich einfach nicht ergeben oder war mir damals – in Schüler-/Studentenzeiten – schlichtweg zu teuer. Letzteres Argument können wohl auch viele aktuelle MANOWAR-Fans nachvollziehen. Bei mir spielen die Kosten nun keine so große Rolle mehr wie früher – daher wäre ich wohl auch zu einer Show gegangen, die mehr kostet, als obenstehender Preis, nur damit ich diese Band einmal sehen kann. Aber: Wenn Brünn von Wien aus doch so nah liegt, sollte man das Glück beim Schopf packen. Auch im Wissen, dass eine Woche später, am 22. Jänner 2016, das Ticket für die Show in München 81 Euro (!) kostet. Was die Merch-Preise betrifft habe ich übrigens keine Ahnung, ein MANOWAR-Shirt fehlt in meiner Sammlung zwar, aber irgendwie hatte ich auch so gar keinen Bock drauf.

Nun aber zum Wichtigsten – wie war das Konzert? Los ging es um 20:15 Uhr (ca. 15 Minuten Verspätung). Vorgruppe? Fehlanzeige! Noch ein Grund mehr, wieso ich mich über die mehr als doppelt so teure Show in München geärgert hätte. Nach dem gefühlt recht langen Intro starteten MANOWAR mit dem Uralt-Gassenhauer „Manowar“ in ihr Set, einem lange bewährten Opener. Mir hat der Song ja noch nie sonderlich gut gefallen, ist aber als live-Eröffnung durchaus ok. Der Sound war sehr gut, es gab zwar ein paar Probleme mit dem Mix, die waren aber nach einigen Nummern behoben. Abgesehen davon ließ nicht nur der Mann am Mischpult sondern auch die Band kleinere Anzeichen von „Ringrost“ erkennen. Teilweise wirkte die Performance ein wenig steif, gelegentlich stand man sich ein wenig im Weg – ganz, als ob man noch nicht richtig „on the road“ angekommen wäre (war ja auch erst die zweite Show auf dieser Tour). Später wurde das dann besser, routinierter – was aber leider ein anderes Gefühl bei mir auslöste. Mir kam nämlich vor, dass die Band recht „satt“ wirkte, Spielfreude konnte ich da nicht so viel entdecken, auch die Bewegungen auf der Bühne sahen sehr einstudiert aus. Insgesamt jedenfalls keine ganz runde Sache.

Musikalisch kam der Gig dagegen langsam in Fahrt. Nach dem Opener wurde ein Hit-Feuerwerk geboten – zumindest für mich als „neuen“ Fan war das schon eine Freude. Jedenfalls ab dem dritten Song, an zweiter Stelle gab es noch das unsägliche „Die For Metal“ zu erdulden, über das man als MANOWAR-Fan und Rock Hard-Leser ganz gut Bescheid weiß. Aber was soll’s, wenn gleich darauf „Sons Of Odin“ und „Kings Of Metal“ folgen und plötzlich alles wieder gut ist. Da weiß man, was man hat und erstmals schien mir im Publikum so richtig Stimmung aufzukommen (also auch hinter den ersten fünf, sechs Reihen). Ich hatte ja einen Sitzplatz, relativ weit oben, von da sah man recht gut, dass der Jubel sich zeitweise in Grenzen hielt, wenn man die im „Sign Of The Hammer“ hochgereckten Hände als Indikator nehmen möchte. Vor allem weil bereits an sechster Stelle der Setlist das erste Solo (Karl Logan, „Fallen Brothers“, zu Einblendungen verstorbener Heroen wie ex-MANOWAR-Drummer Scott Columbus, MOTÖRHEAD-Fronter Lemmy Kilmister und Richard Wagner (!), Erfinder (!!) des Heavy Metal), das direkt in das immer wieder nervige „Sting Of The Bumblebee“ überging. Gute Zeit, um mal kurz auszutreten und bei der Gelegenheit gleich Bier zu holen, auch weil es nach Joey DeMaios Gedudel noch „Ascension“ als quasi-Intro zu hören gab.

Danach folgte endlich wieder „richtige“ Musik und der geilste Teil der Show. „King Of Kings“, „Hand Of Doom“, „House Of Death“, „The Dawn Of Battle“ (!) und „Hail And Kill“, nur mit dem etwas schwächeren „The Lord Of Steel“ als „Zwischenloch“ mittendrin. Nach „Hail And Kill“ konnte ich es kaum glauben. Ein kurzes „Good Night“ von Sänger Eric Adams, der übrigens ansonsten praktisch keine Ansage vom Stapel ließ. Da kam mir die Show schon extrem kurz vor.

Ganz vorbei war es aber noch nicht, weil dann Band-Boss DeMaio ohne Bass, dafür mit Mikro die Bühne enterte. „Joeys Speech“ – was den geneigten Zuhörer hier erwartete, wusste ich schon aus diversen Erzählungen und Berichten in Magazinen. Und so war es dann auch – ca. eine Viertelstunde gab es „blah this“, „fuck that“ von unserem Mann. Er fing an, indem er irgendwelchen Mädels in der ersten Reihe sagte, sie kämen ihm wohl bekannt vor, weil er beim letzten Besuch ein kleines Schäferstündchen mit ihnen hatte. Ähhh… ja. Einstudierte Rede, anyone? Danach kam noch ein bisschen was über die Metal-Szene generell und MANOWAR im Besonderen und irgendwas mit Typen, die eifersüchtig wären, wenn sie einen nach dem Konzert im MANOWAR-Shirt sehen würden. Einen Teil der Rede verfolgte ich vom Bierstand aus – ich habe also nicht alles verstanden, aber das war wirklich ganz großer Bullshit, alles in allem. Stattdessen hätte es doch mindestens zwei Songs mehr geben können – das war wirklich eine Frechheit und zeigt deutlich, wieso MANOWAR a) von Außenstehenden belächelt werden und b) auch bei ihren Fans einen zunehmend schweren Stand haben. Was übrigens auch daran zu erkennen war, dass die Halle nicht annähernd so voll war wie wenige Wochen vorher, als ich dort JUDAS PRIEST bewundern durfte. Da waren die Stehplätze diesmal wesentlich lockerer besetzt. Achja… JUDAS PRIEST – eine andere Band, die sich gerne in schmuckes Leder hüllt. Joey DeMaio und Eric Adams passt ihre Lederkluft zwar noch gut (Karl Logan sah darin schon immer leicht merkwürdig aus), allerdings sieht man speziell DeMaio das Alter mittlerweile ziemlich an, was ihn irgendwie ein bisschen albern wirken lässt. Also auch optisch, meine ich.

Nach der Ansprache kam übrigens sogar noch was. „Warriors Of The World United“, dann noch der klassischer Rausschmeißer „Black Wind, Fire And Steel“, beides sehr gut dargeboten. Und dann? Ja, dann war tatsächlich Schicht im Schacht, natürlich erst, nachdem Joey DeMaio seinen Bass von den Seiten befreit hatte. Ein Fan wurde nicht auf die Bühne geholt, das war ja früher mal üblich, soweit ich weiß. Auch schon egal. „The Crown And The Ring (Lament Of The Kings)“ wurde als Outro „missbraucht“. Warum zum Teufel konnten MANOWAR diese grandiose Nummer nicht noch anhängen? DAS wäre ein versöhnlicher Abschluss gewesen. An der Zeit kann es ja nicht gelegen haben, wenn man das Stück eh in voller Länge vom Band einspielt, ungefähr in der gleichen Lautstärke wie das restliche Konzert. Da hätte ich mir schon Live-Gesang gewünscht. So war das der letzte Dämpfer für ein irgendwie doch recht enttäuschendes Konzert.


Fazit: MANOWAR dürften ihren Zenit endgültig überschritten haben. Auf Platte ja schon länger, nun offensichtlich auch live. Zu kurz, zu wenig Spielfreude, zu viel Bullshit – das war einfach nichts, was den Status dieser Band untermauern würde. Ja, ich höre MANOWAR immer noch gerne. Ja, ich liebe die alten Alben, ich mag die in der Mitte und bin nur bei den letzten nicht mehr so begeistert. Ich sehe mir gerne Shows aus den 1990ern und 2000ern an, da war, glaube ich, der live-Höhepunkt der Band. Zu einem Konzert werde ich aber eher nicht mehr gehen.

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BuchWelt: Strugatzki 2

Arkadi & Boris Strugatzki


Wer noch nichts von den Arkadi und Boris Strugatzki hat, ist mit der Gesamtausgabe bestens bedient. Gerade in Band 2 (von 6) sind die drei enthaltenen Geschichten sehr unterschiedlich, was ihn meiner Ansicht nach perfekt zum Kennenlernen des Werkes von Arkadi und Boris Strugatzki macht. Fazit: Sieben Punkte und eine klare Kaufempfehlung.

Gesamteindruck: 7/7


Für Strugatzki-Anfänger und alte Hasen gleichermaßen interessant.

Die erste Frage, die sich stellt, wenn man die dicken Bücher der Strugatzki-Gesamtausgabe sieht, ist natürlich: Braucht man das, wenn man bereits alles von den russischen Schriftsteller-Brüdern im Schrank hat? Ich persönlich würde den Kauf jedem empfehlen, der ein paar Euro übrig hat und gerne diese Klassiker der russischen Science Fiction liest – auch wenn man vielleicht schon das eine oder andere Strugatzki-Werk im Regal stehen hat. Die in den Gesamtausgaben enthaltenen Romane wurden nämlich nicht nur neu übersetzt, sondern auch um in früheren Veröffentlichungen gestrichene Passagen ergänzt. Das bedeutet, dass man hier erstmals in den vollständigen Genuss der Bücher kommt, was früher kaum möglich war. Hinzu kommen umfangreiche Anmerkungen zu allen enthaltenen Geschichten – verfasst von Boris Strugatzki persönlich. Der Autor geht dabei nicht nur auf die Entstehungsgeschichte jedes Romans ein, sondern versucht auch zu erklären, was der jeweilige Hintergrund war und warum die Brüder in der Sowjetunion durchaus um ihr Leben fürchten mussten. Diese Anmerkungen sind mitunter genauso spannend wie die eigentlichen Geschichten und für sich schon beinahe den Kaufpreis wert. Noch dazu fällt durch die Anmerkung die Interpretation des teilweise doch recht schwer zu entschlüsselnden Stoffes wesentlich leichter. Für mein Dafürhalten ist die Gesamtausgabe also eine runde Sache.

Hier noch ein paar Worte zu den einzelnen Geschichten in diesem Band:

„Picknick am Wegesrand“ ist einer der bekanntesten Romane der Brüder. Ein Mitgrund ist natürlich die Verfilmung unter dem Titel „Stalker“ bzw. das (fast) gleichnamige Computerspiel „S.T.A.L.K.E.R.“. Der Roman ist sehr gut geschrieben und meiner Ansicht nach die beste Geschichte in diesem zweiten Band. Im Fokus steht hier das Gefühl der Hilflosigkeit angesichts einer vollkommen unbekannten Technologie, die unerklärbar ist und keinen bekannten Naturgesetzen folgt. Nebenbei gibt es – wie in allen Strugatzki-Werken – zahlreiche mehr oder weniger gut getarnte Anspielungen auf die Gegebenheiten in der Sowjetunion.

„Eine Milliarde Jahre vor dem Weltuntergang“ versucht sich eher am Beschreiben geheimer Kräfte, die irgendwo im Hintergrund wirken. Hier geht es mehr darum, wie jeder seinen Teil zu einem Gesamten beiträgt, ohne das Endergebnis irgendwie absehen zu können. Dabei kommt es zu Strugatzki-typisch zu zahlreichen unerklärlichen Ereignissen, die einfach hingenommen werden müssen. Vom Stil her ein eher schwierig zu lesendes Werk, ausgesprochen spröde.

„Das Experiment“ kann man fast als Entwicklungsroman bezeichnen. Der Held der Geschichte durchlebt in einer Stadt, die einzig einem Experiment mit unbekanntem Zweck dient, verschiedene Stationen und wird auf unterschiedlichste Weise indoktriniert. Dass er sich dabei als Sowjet unter anderem mit einem ehemaligen Unteroffizier der Wehrmacht anfreundet ist nur ein Grund, wieso der Roman erst viele Jahre nach seiner Fertigstellung veröffentlicht werden durfte. Prinzipiell kann „Das Experiment“ durchaus als Allegorie auf das mittlerweile gescheiterte Experiment des Kommunismus gelten – kein Wunder also, dass die Strugatzkis an diesem Buch nur unter strengster Geheimhaltung arbeiten konnten. Allzu leicht lesbar ist der Roman nicht. Zwischendurch gibt es zwar immer wieder „schnelle“ Passagen, die das Ganze auflockern, durchsetzt ist das Buch aber auch von vielen philosophischen Auseinandersetzungen und Metaphern, die schwer zu verstehen sind. Zumindest für Nicht-Sowjets.

Gesamteindruck: 7/7


Autor: Arkadi & Boris Strugatzki
Originaltitel: Arkadi & Boris Strugatzki 2
Erstveröffentlichung: 2010
Umfang: 912 Seiten
Gelesene Sprache: Deutsch
Gelesene Version: eBook, in „Strugatzki Gesammelte Werke 2.“


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BuchWelt: Das Experiment

Arkadi & Boris Strugatzki


„Das Experiment ist das Experiment“ – nähere Erklärungen zum Geschehen gibt es in diesem sehr spät (1989) veröffentlichten Werk von Arkadi und Boris Strugatzki nicht. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Leser – wie in so vielen Werken der russischen Schriftsteller-Brüder – die Handlung des Romans großteils selbst deuten muss. Das sollte jedem potentiell Interessierten klar sein, bevor er dieses Buch kauft.

Gesamteindruck: 6/7


Nicht einfach zu lesen, lohnend für philosophisch Interessierte.

Dabei bietet „Das Experiment“ oberflächlich betrachtet durchaus Elemente, die auch reine Science Fiction-Fans befriedigen könnten. Immerhin ist der Gedanke an eine Stadt, die von vielen „freiwilligen Versuchskaninchen“ aus unterschiedlichsten Epochen, Ländern und Kulturen bevölkert wird eine fantastische Idee. Wer allerdings erwartet, näheres über die Art und Weise zu erfahren, wie das Experiment funktioniert, welchem Zweck es dient oder auch nur, wo sich diese Stadt befindet, wird enttäuscht werden. Auch eine nähere Erläuterung, wieso es in der Stadt immer wieder zu merkwürdigen Ereignissen (z. B. eine plötzliche Invasion durch Paviane) kommt, bleibt aus. Der Leser tappt also völlig im Dunkeln, was ihn auf wunderbare Weise mit den Charakteren im Buch verbindet, die ebenfalls nur Mutmaßungen über das Experiment anstellen können. Dieser Verzicht auf einen allwissenden Erzähler ist es, der manche Leser verzweifeln lässt, während andere die Strugatzkis dafür lieben. Ich persönlich gehöre zu letzterer Kategorie, kann aber auch verstehen, wenn jemand „Das Experiment“ entnervt in die Ecke wirft. Wer bis zum Schluss durchhält, wird übrigens nicht mit einem Happy End belohnt – hier ist wirklich der Weg das Ziel. Das Ende kommt abrupt und ist genauso rätselhaft, wie das ganze Buch erscheint.

Soviel zur heutigen Lesart von „Das Experiment“. Wer mit philosophischen Metaphern und der Suche nach einem Sinn des Lebens umgehen kann, wird es mögen. „Das Experiment“ hat aber auch eine andere, subtile Ebene, unter der man sich heute nicht mehr so viel vorstellen kann. Das Buch kann durchwegs als Kritik auf politische Ideologien, vornehmlich natürlich jener der Sowjetunion, gelesen werden; das ist auch der Grund dafür, warum der Roman erst 1989 erschienen ist, obwohl er bereits zwischen 1969 und 1975 geschrieben wurde. Es mag sein, dass es Leser gibt, die auch diesen Aspekt des Buches verstehen und nachvollziehen können – mir selbst fehlt der Zugang, diese Lesart vollständig decodieren zu können. Natürlich versteht man einige Anspielungen, aber prinzipiell muss man wohl die Sowjetunion selbst erlebt haben, um gänzlich zu begreifen, warum das Buch eine so große Gefahr für die Obrigkeit war. In groben Zügen ist es aber durchaus verständlich.

Wie dem auch sei, ich habe „Das Experiment“ mit Erstaunen und Vergnügen gelesen, auch wenn mir der Zugang des „Sowjetmenschen“ fehlt. Einige Seiten sind zwar ausgesprochen zäh (z. B. das Schachspiel mit dem „großen Strategen“), diese Passagen bleiben aber in der Minderheit. Man ertappt sich jedenfalls nach der Lektüre immer wieder dabei, über Sinn und Zweck des Ganzen nachzugrübeln. Ein größeres Kompliment kann man den Autoren vermutlich schwer machen. Ganz reicht es zwar nicht für die Höchstwertung, weil die Strugatzkis auch wesentlich kompakter zu Werke gehen können, aber gute sechs Punkte ist das Buch allemal wert.

Gesamteindruck: 6/7


Autor: Arkadi & Boris Strugatzki
Originaltitel: Град обреченный. (Grad obretschennij.)
Erstveröffentlichung: 1989
Umfang: 224 Seiten
Gelesene Sprache: Deutsch
Gelesene Version: eBook, in „Strugatzki Gesammelte Werke 2.“


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BuchWelt: 20.000 Meilen unter dem Meer

Jules Verne


Es mag als „Gottelästerung“ gesehen werden, aber: Die Höchstwertung verfehlt eines der bekanntesten Bücher der klassischen Science Fiction. Meiner Ansicht nach enthält es ein paar Längen zu viel und ist dadurch schwerer lesbar als andere, kurzweiligere Werke – auch von Jules Verne selbst.

Gesamteindruck: 6/7


Umfangreiche Erzählung mit Stärken und Schwächen.

Wirklich großartig ist die Sprache von Jules Verne. Dieser – aus heutiger Sicht – antiquierte Stil liest sich fantastisch und macht jedes Buch, das so geschrieben ist, zu etwas Besonderem. Verne, Poe, Dafoe, Wells und einige andere beherrschten diese Kunst meisterhaft, allein das ist Grund genug, dass so viele ihrer Werke heute Klassiker sind. Dazu muss man im Übrigen auch die alten Übersetzer erwähnen, die ihr Bestes taten, die Sprache dieser Schriftsteller einzufangen und ins Deutsche zu transformieren. Irgendwie hat man das Gefühl, dass das „damals“ besser gelungen ist, als man es heute so oft lesen muss.

Auch „20.000 Meilen unter den Meeren“ (so der Titel der von mir gelesenen Übersetzung) ist von meisterhafter sprachlicher Qualität. Der Stil ist angenehm und detailliert, verlangt unter Umständen von manchen Lesern (bei weitem nicht von allen), eine gewisse Einarbeitungszeit. Auch die grundsätzliche Handlung des Buches ist absolut in Ordnung, die Beschreibung des U-Bootes zum Teil geradezu prophetisch, wenn man bedenkt, wann das Buch geschrieben wurde. Hieran sieht man, wieso das Werk damals als Science Fiction gehandelt wurde. Auch die Entdeckung von Atlantis, die Unterquerung von Suez und – natürlich – der Riesenkrake sind sehr gut und fesselnd beschrieben.

Wo viel Licht ist, ist aber leider (manchmal) auch Schatten. So ergeht sich der Autor oft seitenlang in Klassifizierungen und Beschreibungen der Meeresflora und -fauna. Anfangs liest man diese für Meeresbiologen interessanten Abhandlungen noch durch, aber im Laufe des Buches ertappt man sich immer wieder, wie man sie gelangweilt überspringt. Grundsätzlich ist gegen diese Klassifizierungswut nichts einzuwenden, aber hier wäre ein bisschen weniger wohl mehr gewesen. Gleiches gilt für die Beschreibung einiger historischer Ereignisse, die gespickt mit Namen und Koordinaten sind, die den meisten wohl kaum etwas sagen dürften. Ein weiterer Kritikpunkt ist das abrupte Ende des Buches – vor allem wenn man den doch recht großen Gesamtumfang bedenkt. Ich habe prinzipiell nichts gegen offene oder überraschende Schlüsse, nur wirkt in diesem Fall alles ein wenig überhastet, was so gar nicht zum restlichen Buch passen will.

Die Höchstwertung hat das Werk damit für mich verfehlt, weil es meiner Meinung nach bessere und vor allem kurzweiligere „klassische“ Science-Fiction-Bücher gibt (auch von Verne selbst). Auch sechs Punkte schienen mir zunächst etwas zu hoch gegriffen, weil ich beim Lesen einfach nicht das Vergnügen empfand, das ich mir erwartet hatte. Allerdings haben wir es hier mit einem Klassiker der Weltliteratur zu tun und wenn man bedenkt, wann das Buch verfasst wurde, gebührt Jules Verne der höchste Respekt für seine prophetischen Visionen.

Gesamteindruck: 6/7


Autor: Jules Verne
Originaltitel: Vingt mille lieues sous les mers.
Erstveröffentlichung: 1869-1870
Umfang: 640 Seiten
Gelesene Sprache: Deutsch
Gelesene Version: Taschenbuch


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MusikWelt: Rock The Rebel/Metal The Devil

Volbeat


Insgesamt ist die Platte mit dem Titel, der zwar nicht gerade elegant klingt, aber dennoch zutrifft, ausgesprochen stark. Vor allem der Mix der Genres macht den Reiz bei Volbeat aus. Wieso trotzdem nur fünf Punkte stehenbleiben? Nun ja, die beiden Nachfolge-Scheiben legen noch einmal eine ordentliche Schippe drauf, also muss hier ein wenig Platz nach oben bleiben. Aber: Jeder, der ein wenig offen für verschiedene Einflüsse ist, kann hier bedenkenlos zugreifen.  

Gesamteindruck: 5/7


Gute Genre-Symbiose ohne große Schönheitsfehler.

„Rock The Rebel/Metal The Devil“ (2007) markierte damals meinen ersten Kontakt zur dänischen Band Volbeat. Angesichts des großen Hypes um die Truppe, der in den einschlägigen Medien bereits mit dem Debüt „The Strength/The Sound/The Songs“ (2005) einsetzte, gebe ich zu, dass ich zunächst ein wenig enttäuscht war. Meine (unrealistischen) Erwartungen waren, dass jeder Song sofort beim ersten Hören zünden würde. Dem ist bei weitem nicht so – glücklicherweise, denn so ist die Halbwertszeit des Albums aus meiner Sicht wesentlich höher. Im Nachhinein scheint mir der Großteil der Lobeshymnen aber durchaus gerechtfertigt zu sein. Volbeat schaffen es tatsächlich, so unterschiedliche Zutaten wie Heavy Metal (und „Heavy“ ist hier wahrlich keine Untertreibung), Rockabilly-Rhythmen, Punk- und Country-Anleihen und eine charismatische, ein wenig an eine Mischung aus Elvis Presley und James Hetfield (Metallica) erinnernde Stimme, zu einem ganz eigenen, interessanten Sound zu kombinieren. Nebenbei schimmern auch die Death Metal-Wurzeln von Bandgründer Michael Poulsen ab und an ein wenig durch. Natürlich ist das alles Geschmacksache, aber der Erfolg gibt der Band recht und es gelingt den Dänen tatsächlich, Fans aus den unterschiedlichsten Genres zu rekrutieren.

Dabei fallen in meinen Ohren lediglich drei der elf Stücke in die Kategorie „einmal gehört, sofort im Kopf festgesetzt“: Die zweite Single-Auskoppelung „The Gardens Tale“ bietet einen schönen, balladesken Beginn, nach dem sich das Tempo aber erhöht. Ein eingängiges Lied, bei dem vor allem das starke Duett zwischen Michael Poulsen und Gastsänger Johan Olsen beeindruckt. Auch der teilweise in Dänisch vorgetragene Text gefällt. In eine ähnliche Kategorie fällt auch „Radio Girl“, eine Art Seventies-Rocker, der einfach gute Laune macht und den man nur schwer wieder los wird. Der Überhit auf dieser Platte ist aber das Johnny Cash-affine „Sad Mans Tongue“. Hier machen Volbeat deutlich, wie eine tiefe Verneigung vor einem Idol perfekt umgesetzt werden kann, ohne das Original zu kopieren. Ein Intro mit Westerngitarren steht vor einem Übergang mit Double-Bass, harten Gitarren und einem sofort mitsingbaren Refrain, dazu das charismatische Organ von Poulsen, der sich in diesem Stück schön an der Phrasierung von Cash orientiert.

Aber auch die restlichen Tracks sind sehr gut gelungen. Beispielsweise beginnt der Opener „The Human Instrument“ mit sanften Klängen, bevor es mit Pantera-mäßigem Riffing ordentlich zur Sache geht. Zur Auflockerung sind Country-Einlagen eingestreut, insgesamt ist das Stück aber extrem heavy und eine gut gewählte Eröffnung. Wesentlich düsterer geht es bei „Mr & Mrs Ness“ zur Sache – der Song ist eher im Midtempo-Bereich mit gelegentlichen Ausbrüchen angesiedelt. Ebenfalls eher dunkel: „Devil Or The Blue Cat’s Song“, das aber auch durch Eingängigkeit besticht. Ein weiteres durchwegs überzeugendes Lied ist „Soulweeper #2“, bei dem die punkige Seite der Band sehr gut zur Geltung kommt.

Auch die restlichen vier Stücke beinhalten keinen Ausfall, lediglich „A Moment Forever“ gefällt mir nicht allzu gut, auch bei mehrmaligem Hören bleibt nichts davon hängen. Wirklicher Beinbruch ist das aber keiner. Dennoch ist nicht alles Gold, was glänzt. Größtes Problem scheint mir zu sein, dass sich nach einiger Zeit ein gewisser Abnutzungseffekt einstellt, was den Volbeat-Sound betrifft. Der Songaufbau ist zwar durchwegs gut gelungen, jedoch unterscheidet sich die Art, wie Michael Poulsen singt, bei den meisten Tracks nicht allzu sehr. Seine Stimme ist durchaus variabel, aber die Gesangslinien scheinen gefühlsmäßig immer sehr ähnlich angelegt zu sein wodurch es leicht zu Ermüdungserscheinungen kommen kann.


Track – Titel – Länge – Wertung

  1. The Human Instrument – 4:29 – 5/7
  2. Mr. & Mrs. Ness – 3:47 – 6/7
  3. The Garden’s Tale – 4:51 – 7/7
  4. Devil Or The Blue Cat’s Song – 3:15 – 6/7
  5. Sad Man’s Tongue – 3:05 – 6/7
  6. River Queen – 3:41 – 4/7
  7. Radio Girl – 3:45 – 6/7
  8. A Moment Forever – 3:42 – 3/7
  9. Soulweeper #2 – 4:02 – 6/7
  10. You Or Them – 4:11 – 4/7
  11. Boa (JDM) – 3:45 – 5/7

Gesamteindruck: 5/7 


Volbeat auf “Rock The Rebel/Metal The Devil” (2007):

  • Michael Poulsen − Vocals, Guitar
  • Franz „Hellboss“ − Guitar
  • Anders Kjølholm − Bass
  • Jon Larsen − Drums, Percussion
  • Johan Olsen [Guest] – Danish Vocals on „The Garden’s Tale“

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