FremdWelt: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG

Seit langem freue ich mich jede Woche auf „Die 5 BESTEN am DONNERSTAG“ von Gina (Passion of Arts). Und natürlich auf die entsprechenden Beiträge auf Blogs, denen ich folge. Mit Anfang 2023 habe ich mich entschlossen, auch mitzumachen. Ob und wie regelmäßig ich es schaffe, wird sich weisen – ich bin jedenfalls wild entschlossen!


Die 5 BESTEN: Nervige Kinder in Serien

Vergangene Woche haben wir bei den 5 BESTEN von Gina nervige Kinder in Filmen behandelt. Heute gibt es ein verwandtes Thema: Welche Serien-Kids nerven ohne Ende? Hier ist mir die Entscheidung sogar noch schwerer gefallen, scheint es doch einen unendlichen Pool an Kandidat:innen zu geben. Daher ohne Umschweife und ohne Rangfolge (honorable mentions ganz unten) meine Liste:

  • Wesley Crusher in (Star Trek: The Next Generation, 1987-1994
  • Carl Grimes in The Walking Dead, 2010-2022
  • Brandon Stark in Game of Thrones, 2011-2019
  • Sieben in Eine schrecklich nette Familie, 1987-1997
  • Ellie Williams in The Last of Us, seit 2023

Wesley Crusher in „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“

„Star Trek: The Next Generation“, USA, 1987-1994

Vielleicht haben es manche schon gehört oder gelesen: Wesley Crusher ist eine Erfindung von Gene Roddenberry, seines Zeichens legendärer Schöpfer des Star Trek-Universums. Der Meister war es also höchstpersönlich, der erstmals einen Charakter in das Ensemble der Hauptfiguren brachte, der bei den Fans überhaupt nicht ankommen wollte. Wieso er das gemacht hat? Nun, Roddenberry wollte, so die Legende, ein Idealbild seiner selbst schreiben. Mit anderen Worten: Wesley ist Gene, was freilich nicht schwer zu erraten ist, wenn man weiß, wie Roddenberry mit zweitem Vornamen hieß. Dass er sich auf diese Weise ein Denkmal setzen wollte, sei ihm vergönnt – was ich allerdings nicht so richtig verstehen kann, ist, wieso er den jungen Mann derart brav, angepasst und stromlinienförmig gestalten musste. Nun könnte man meinen, dass das der heutigen Sichtweise geschuldet ist, in der es im Gegensatz zu früheren Zeiten keine derartigen Figuren mehr geben darf. Aber nichts könnte falscher sein: Wesley Crusher hat mich genervt, als ich als sehr junger Mensch erstmals „Das nächste Jahrhundert“ gesehen habe. Er hat mich noch mehr genervt, als ich selbst im alter dieser Figur war, es hat also nichts damit zu tun, wie ich ihn heute sehe. Im Gegenteil, ich bin wohl altersmilde geworden und glaube, dass ich (und nicht nur ich!) den Jungen viel zu harsch beurteilt haben. Ja, er ist viel zu brav und zu bieder, aber so richtig böse mag ich ihm heut nicht mehr dafür sein. Übrigens war diese Rolle wohl das Ende für jegliche, ernsthafte Karriere-Ambitionen von Will Wheaton – aber das ist eine andere Geschichte.

Wesley Crusher wird von Will Wheaton gespielt.

Wo man „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrundert“ sehen kann, steht u. a. hier.


Carl Grimes in „The Walking Dead“

„The Walking Dead“, USA, 2010-2022

In derart ernsthaften Serien wie „The Walking Dead“, in der man den Humor mit der Lupe suchen muss, ist es gefühlt noch schlimmer, wenn ein Kind am Start ist. Nur zur Klarstellung: Damit meine ich nicht, wenn im Plot ein Kind vorkommt – ich meine, wenn jemand wie Carl Grimes Teil des Hauptcasts ist. Wozu? Ich weiß es einfach nicht, wahrscheinlich, um die per se schon nervige Weinerlichkeit von dessen Vater Rick Grimes zu steigern? Eigentlich ist es mir aber auch egal, ich finde den Charakter schlicht und einfach unnötig und nervig. Was ich allerdings nicht erwartet hätte, ist sein Ausscheiden aus der Serie – hätte ich auf diese Weise nicht für möglich gehalten, höchst an der Zeit ist es damals aber gewesen.

Carl Grimes wird von Chandler Riggs gespielt.

Wo man „The Walking Dead“ sehen kann, steht u. a. hier.


Brandon Stark in „Game of Thrones“

„Game of Thrones“, USA, 2011-2019

Etwas sachliches dazu zu sagen oder gar eine Analyse zu treffen, fällt mir schwer. Nervt die Rolle? Ist es der Schauspieler? Vielleicht sogar die Synchronisation? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ich weiß nur eines: Switcht die Story von „Game of Thrones“ zu Brandon Stark, möchte ich am liebsten abschalten. Vielleicht ist es auch sehr ungerecht und ich muss mich schämen, denn es könnte sogar sein, dass ich einfach keine Lust habe, zu sehen, wie sich der arme Junge, der nicht laufen kann, durch den Schnee schleppen muss. Verurteilt mich, wenn ihr wollt – aber ich finde, das hätte man auch weniger dramatisch darstellen können, dann hätte ich vielleicht mehr damit anfangen können. Oder man hätte Brandon in irgendeiner Form sympathisch machen müssen – kann auch gut sein.

Brandon Stark wird von Isaac Hempstead-Wright gespielt.

Wo man „Game of Thrones“ sehen kann, steht u. a. hier.


Sieben in „Eine schrecklich nette Familie“

„Married… with Children“, USA, 1987-1997

Kategorie: Kurzauftritt. In den späten Staffeln ging die Begeisterung, die Al Bundy & Co. anfangs noch begleitet hatte, rapide zurück. Was also tun? Na klar, am Cast muss sich was ändern. Und wie? Indem wir plötzlich ein Kind aus dem Hut zaubern, das allerlei Schabernack mit der eh schon arg gebeutelten Familie treiben darf. So kam es, dass die Bundys eines Tages mit dem Bengel namens Sieben gesegnet wurden (die degenerierte Verwandtschaft von Peggy hatte ihn zur Pflege abgegeben). Ich will nicht lange drumherum reden: Das Konzept scheiterte natürlich und Sieben war – ohne jegliche Erklärung – genauso schnell weg, wie er gekommen war. Ob er der Sargnagel für die Serie war, bezweifle ich zwar, geholfen hat er ihr aber nicht im Geringsten. Ich hätte es den Machern schon damals sagen können. Aber mich fragt ja keiner.

Sieben wird von Shane Sweet gespielt.

Wo man „Eine schrecklich nette Familie“ sehen kann, steht u. a. hier.


Ellie Williams aus „The Last of Us“

„The Last of Us“, USA, seit 2023

Könnte eine unpopular opinion sein: Diese Serie ist derzeit natürlich everybody’s darling und man „muss“ auch den Cast mögen. Tatsächlich finde ich Joel, den männlichen Part super – und die junge Ellie ist weit vom Nerv-Faktor der bereits genannten Kids entfernt. Eines muss ich aber doch sagen, auch wenn ich vielleicht wie meine eigenen Eltern klinge: Ich fühle mich dezent von ihrem Geplapper und ihrem merkwürdigen Humor genervt. Vermutlich reden die Kids heute so und können sich auch mit ihr identifizieren – mir persönlich tut ihr Begleiter in dieser Hinsicht einfach schrecklich leid. Ich weiß auch nicht, bin wohl zu alt.

Ellie Williams wird von Bella Ramsey gespielt.

Wo man „The Last of Us“ sehen kann, steht u. a. hier.


Honorable Mentions:

  • Randy Taylor in Hör mal, wer da hämmert, 1991-1999
  • Jake Sisko in Star Trek: Deep Space Nine, 1993-1999
  • Boxey (Kampfstern Galactica, 1978-1980)
  • Joffrey Baratheon (Game of Thrones, 2011-2019)
  • Richie Crawford (Alle unter einem Dach, 1989-1998)

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FremdWelt: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG

Seit langem freue ich mich jede Woche auf „Die 5 BESTEN am DONNERSTAG“ von Gina (Passion of Arts). Und natürlich auf die entsprechenden Beiträge auf Blogs, denen ich folge. Mit Anfang 2023 habe ich mich entschlossen, auch mitzumachen. Ob und wie regelmäßig ich es schaffe, wird sich weisen – ich bin jedenfalls wild entschlossen!


Die 5 BESTEN: Nervige Kinder in Filmen

Und wieder gibt uns Gina eine Denkaufgabe, bei der wir alles andere als „die BESTEN“ finden müssen. Nervige Kinder… nun ja, sagen wir es, wie es ist: Welche Kinder in Filmen und Serien nerven eigentlich nicht? Übertrieben? Mag sein und es gibt selbstredend Ausnahmen wie … hmm… vielleicht… egal, darum geht es hier nicht 😉 Aber Spaß beiseite, zumindest in Produktionen, die grundsätzlich für ein erwachsenes Publikum ausgelegt sind, sind Kinder und Jugendliche oft genug grundsätzlich nervtötend. Für dieses Empfinden gibt es sicher eine Vielzahl an Gründen, die eine Untersuchung wert wären; zwei davon kann ich allerdings aus dem Stegreif nennen: Einerseits ist die deutsche Synchronisation oft alles andere als hilfreich, andererseits – und viel blöder, weil nicht abstellbar – merkt man sehr häufig, dass gewisse Figuren ausschließlich als eine Art comic relief eingebaut werden. Oder, weil Filmemacher:innen unverhohlen darauf schielen, dass vielleicht doch auch ein jüngeres Publikum „abgeholt“ werden soll. All das sei ihnen vergönnt, mir als seit geraumer Zeit Erwachsenem geht es meist dennoch über alle Maßen auf den Geist, wenn es nicht wirklich gut gemacht ist.

Diesmal wieder nur in aller Kürze, leider fehlt mir arbeitsbedingt gerade komplett die Zeit. Hier die Liste, ohne Rangfolge, unten ein paar honorable mentions:

  • Lex & Tim Murphy in Jurassic Park (1993)
  • Danny Madigan in Last Action Hero (1993)
  • Shorty in Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984)
  • Die Kindliche Kaiserin in Die Unendliche Geschichte (1984)
  • Anakin Skywalker in Star Wars: Episode I – Die Dunkle Bedrohung (1999)

Lex & Tim Murphy in „Jurassic Park“

„Jurassic Park“, USA, 1993

Lex Murphy wird von Ariana Richards, Tim Murphy von Joseph Mazzello gespielt.

Wo man „Jurassic Park“ sehen kann, steht u. a. hier.


Danny Madigan in „Last Action Hero“

„Last Action Hero“, USA, 1993

Danny Madigan wird von Austin O’Brien gespielt.

Wo man „Last Action Hero“ sehen kann, steht u. a. hier.


Shorty in „Indiana Jones und der Tempel des Todes“

„Indiana Jones and the Temple of Doom“, USA, seit 1984

Shorty wird von Ke Huy Quan gespielt.

Wo man „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ sehen kann, steht u. a. hier.


Die Kindliche Kaiserin in „Die unendliche Geschichte“

„Die unendliche Geschichte“, Deutschland/USA, 1984

Die Kindliche Kaiserin wird von Tami Stronach gespielt.

Wo man „Die unendliche Geschichte“ sehen kann, steht u. a. hier.


Anakin Skywalker in „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“

„Star Wars: Episode I – The Phantom Menace“, USA, 1999

Anakin Skywalker wird von Jake Lloyd gespielt.

Wo man „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ sehen kann, steht u. a. hier.


Honorable Mentions:

  • Prinz Tarn (Red Sonja, 1985)
  • Kelly Curtis-Malcolm (Vergessene Welt: Jurassic Park 2, 1997)
  • Cole Sear (The Sixth Sense, 1999)
  • Darian Hallenbeck (Last Boy Scout – Das Ziel ist Überleben, 1991)
  • Carol-Anne Freeling (Poltergeist, 1982)

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FremdWelt: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG

Seit langem freue ich mich jede Woche auf „Die 5 BESTEN am DONNERSTAG“ von Gina (Passion of Arts). Und natürlich auf die entsprechenden Beiträge auf Blogs, denen ich folge. Mit Anfang 2023 habe ich mich entschlossen, auch mitzumachen. Ob und wie regelmäßig ich es schaffe, wird sich weisen – ich bin jedenfalls wild entschlossen!


Die 5 BESTEN: Die kompliziertesten Liebesbeziehungen in Filmen

Die Liebe ist ein seltsames Spiel – dachte sich wohl auch Gina, als sie uns diese Woche nach unseren Top 5 der kompliziertesten Beziehungen in Filmen gefragt hat. Ein Thema, das mir persönlich nicht so besonders liegt, auch, weil mir die Definition von kompliziert nicht ganz klar ist. Wie auch immer, fünf (plus ein paar honorable mentions) konnte ich dann doch noch „zusammenkratzen“:

  • Adam & Eve in Only Lovers Left Alive (2013)
  • Maren & Lee in Bones and All (2022)
  • Jim & Pam in The Doors (1991)
  • Aileen & Selby in Monster (2003)
  • Thelma & Louise in Thelma & Louise (1991)

Adam & Eve in „Only Lovers Left Alive“

„Only Lovers Left Alive“, Großbritannien/Deutschland, 2013

Was tun mit der Unsterblichkeit als Vampir? Unterschiedliche Filme haben ebenso unterschiedliche Zugänge zu dieser überaus interessanten Frage – wenn sie sie denn überhaupt behandeln. Meist wird dem Dasein als Unsterbliche:r ja vor allem eine gewisse Romantik angedichtet, von ewiger Liebe oder ewiger Tragik ist oft die Rede. „Only Lovers Left Alive“ zeigt uns hingegen andere Vampire: Sie sind alt, haben alles erlebt, das man miteinander erleben kann. Ja, sie lieben sich nach wie vor, aber es gibt für sie schlicht keine Veranlassung mehr, die ganze Zeit miteinander zu verbringen – im Endeffekt sind auch nur Menschen, weder bösartig, noch mörderisch, aber auch nicht romantischer als andere Leute. Ihr einziges Ziel: Zurechtkommen in der modernen Welt ohne dabei an Langeweile zu vergehen. Das schaffen sie auf verschiedene Weise, wie dieser ziemlich schwermütige Film sehr schön und in überaus ansprechenden Bildern (untermalt von einem absolut großartigen Soundtrack) zeigt. Und ja, auch, was es bedeutet, heutzutage ein Vampir zu sein, wird hier beantwortet – und zwar auf durchaus realistische Weise, wie ich finde.

Adam wird von Tom Hiddleston, Eve von Tilda Swinton gespielt.

Wo man „Only Lovers Left Alive“ sehen kann, steht u. a. hier.


Maren & Lee aus „Bones and All“

„Bones and All“, USA/Italien, 2022

Hier haben wir ein Beispiel für eine Beziehung zwischen zwei Außenseitern, die – fast schon nebenbei – auch so etwas wie Vampire sind. Nun, nicht ganz, aber das Prinzip ist ähnlich: Sie müssen töten, um zu überleben – was heute (bzw. in den 1980ern, in denen „Bones and All“ spielt, nicht so einfach sein kann. Was der Film aber auch ist: Eine Coming-of-Age-Geschichte, denn im Gegensatz zu den oben genannten Adam & Eve, die wir als alte, fertige Vampire kennenlernen, beobachten wir hier, wie eine junge Frau lernen muss, mit ihrer Rolle und ihrer… Neigung… klarzukommen. Und was so etwas für eine Beziehung bedeuten kann. Und viele andere Dinge, denn „Bones and All“ ist vollgestopft mit Referenzen und Themen.

Maren Yearly wird von Taylor Russell, Lee von Timothée Chalamet gespielt.

Wo man „Bones and All“ sehen kann, steht u. a. hier.


Jim & Pam in „The Doors“

„The Doors“, USA, 1991

Nachdem meine bisher genannten Film-Beziehungen von fiktionalen Charakteren geführt werden – wenngleich das natürlich nichts an ihrer Relevanz für das reale Leben ändert – haben wir es hier mit einem real existierenden Paar zu tun: Jim Morrison war Frontmann der Band The Doors, Pamela Courson arbeitete u. a. als Model und lernte den Sänger bei einem Auftritt der Band eher zufällig kennen. Bald darauf waren sie ein Paar, was im Film freilich relativ knapp abgehandelt wird. Nichtsdestotrotz lässt „The Doors“, trotz aller mit Sicherheit angebrachten Kritik aus dem Umfeld Morrisons, eine schwierige, komplexe und, ja, auch sehr toxische Beziehung erkennen. Der Film zeichnet die Abwärtsspirale nach, der der Sänger schließlich 1971, im Alter von nur 27 Jahren, zum Opfer fiel. Pam überlebte ihn nur um weniger Jahre. Eine überaus tragische Geschichte.

Jim Morrison wird von Val Kilmer, Pam Courson von Meg Ryan gespielt.

Wo man „The Doors“ sehen kann, steht u. a. hier.


Aileen & Selby in „Monster“

„Monster“, USA, 2003

Auch hier haben wir es mit einem real existierenden Duo zu tun: Aileen Wuornos war eine Straßenprostituierte, die innerhalb von zwei Jahren sechs Männer getötet hatte und die daher als Serienmörderin gilt. Bereits vor ihrem ersten Mord hatte sie Tyria Moore (auf der die Filmfigur Selby Wall basiert) kennengelernt – und die beiden führten eine augenscheinlich glückliche Beziehung, wobei – zumindest im Film – klar wird, dass äußerst ungesunde Abhängigkeiten bestanden haben müssen. So oder so: Die Darstellung dieses Paars in diesem Film ist ganz großartig und sollte man sich unbedingt ansehen.

Aileen Wuornos wird von Charlize Theron, Selby Wall von Christina Ricci gespielt.

Wo man „Monster“ sehen kann, steht u. a. hier.


Thelma & Louise in „Thelma & Louise“

„Thelma & Louise“, USA, 1991

„Thelma & Louise“ ist ein legendärer Roadmovie und gleichzeitig ein Thriller über zwei Frauen, die zunächst einfach nur einen Ausflug miteinander unternehmen. Der läuft aber schnell komplett aus dem Ruder und wird zu einer wilden Verfolgungsjagd. Eine Liebesbeziehung zwischen den beiden Hauptfiguren wird zwar maximal angedeutet – dennoch finde ich es faszinierend, wie sich die gegenseitigen Abhängigkeiten hier entwickeln (und großartig dargestellt werden).

Thelma Dickinson wird von Geena Davis, Louise Sawyer von Susan Sarandon gespielt.

Wo man „Thelma & Louise“ sehen kann, steht u. a. hier.


Honorable Mentions:

  • Anakin & Padmé (Star Wars: Episode I-III, 1999-2005)
  • Louis, Lestat & Claudia (Interview mit einem Vampir, 1994)
  • Harry & Helen (True Lies – Wahre Lügen, 1994)
  • Donnie & Maggie (Donnie Brasco, 1997)
  • Mann & Frau (mother!, 2017)

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FremdWelt: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG

Seit langem freue ich mich jede Woche auf „Die 5 BESTEN am DONNERSTAG“ von Gina (Passion of Arts). Und natürlich auf die entsprechenden Beiträge auf Blogs, denen ich folge. Mit Anfang 2023 habe ich mich entschlossen, auch mitzumachen. Ob und wie regelmäßig ich es schaffe, wird sich weisen – ich bin jedenfalls wild entschlossen!


Die 5 BESTEN: Prüfungen für Filmcharaktere

Heute möchte Gina die 5 besten Prüfungen wissen, die Filmcharaktere abzulegen hatten. Heißt für mich: Es geht wirklich um die Prüfungen, ob die Charaktere gut, mittelmäßig oder gar schlecht sind, spielt in diesem Fall keine Rolle. Wohlan denn…

  • Die drei Prüfungen (Indiana Jones und der letzte Kreuzzug, 1989)
  • Die zwölf Prüfungen (Asterix erobert Rom, 1976)
  • Die Suche nach dem Ausgang (Cube, seit 1997)
  • Das Bein muss weg (Saw, 2004)
  • Spocks Examen (Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart, 1986)

Die drei Prüfungen in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“

„Indiana Jones and the Last Crusade“, USA, 1989

Zum Film selbst braucht man wohl nicht viel zu sagen: Schon die ersten beiden Abenteuer des Archäologen mit der Peitsche waren großartig, Teil III, in dem sich unser Mann auf die Suche nach dem Heiligen Gral macht, setzt dem ganzen Spaß die Krone auf. Vor allem das ist das Zusammenspiel zwischen Harrison Ford (Indiana Jones) und Sean Connery (Henry Jones, senior) ist bis heute eines der unterhaltsamsten der gesamten Filmgeschichte.

Die drei Prüfungen, die Indy am Ende zu bestehen hat, sind ganz klassische Abenteuer-Aufgaben. Für moderne Zuseher:innen, die den Film heute zum ersten Mal sehen, mag das gar nicht nachvollziehbar sein – aber anno 1989 waren die drei Prüfungen ein unglaublich spannender Höhepunkt eines tollen Films. Denn: „Nur der bußfertige Mann wird bestehen…“

Wo man „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ sehen kann, steht u. a. hier.


Die zwölf Prüfungen in „Asterix erobert Rom“

„Les Douze Travaux d’Astérix“, Frankreich, 1976

Wahrscheinlich eine ziemlich offensichtliche Nennung: Auf ihrem Weg nach Rom müssen unsere Helden Asterix und Obelix zwölf Prüfungen bestehen, die ihnen von Julius Cäsar höchstpersönlich gestellt wurden. Auch hier: Ganz klassische Heldenprüfungen, im Gegensatz zu „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ haben wir es hier aber nicht mit einer Art dreiteiligen Abschlussprüfung zu tun; es gilt vielmehr: Der Weg ist das Ziel und der ganze Film dreht sich fast ausschließlich um das Bestehen der absurden Aufgaben, darunter das legendäre Besorgen des Passierscheins A38.

Wo man „Asterix erobert Rom“ sehen kann, steht u. a. hier.


Die Suche nach einem Ausweg in „Cube“

„Cube“, Kanada, 1997

Auch ein sehr klassisches Thema: Eine Anzahl unterschiedlichster Charaktere wird in eine bedrohliche, ihnen unbekannte Umgebung geworfen – und muss einen Ausweg finden. „Cube“, Überraschungserfolg des Jahres 1997, treibt dieses Konzept mit minimalistischen Mitteln auf die grausame Spitze. Insofern ist die Frage, ob eine Zuschreibung wie „die BESTEN“ passt – andererseits heißt das aber auch nicht, dass wir uns hier auf Kuschelkurs begeben müssen. Und „Cube“ ist auf jeden Fall eines: Ein Ausbund an kreativen Prüfungen, mit denen die Charaktere konfrontiert (und meistens ziemlich grausam vom Leben zum Tod befördert) werden.

Wo man „Cube“ sehen kann, steht u. a. hier.


Das Bein muss weg in „Saw“

„Saw“, USA/Australien, 2004

„Saw“ beackert – so denke ich – das Feld, das einige Jahre zuvor von „Cube“ bereitet wurde: Menschen müssen sich aus brutalen, gefährlichen und in höchstem Maße ekelhaften Situationen befreien. In „Saw“ sehen wir – wie in „Cube“ sehen – Gefangene, die ausgeklügelten Fallen zum Opfer fallen. Es gibt aber einen Unterschied: In „Saw“ geht es darum, welche persönlichen Opfer ein Mann zu bringen bereit ist, um seine Familie zu retten, was deutlich spezifischer ist, als das allgemeine Ziel namens „Überleben“. Das macht die Prüfungen, die in vorliegendem Film zu bestehen sind, deutlich härter – und natürlich auch grausamer. Sollte man gesehen haben, zumindest dann, wenn der Magen stark genug ist.

Wo man „Saw“ sehen kann, steht u. a. hier.


Spocks Examen in „Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart“

„Star Trek IV: The Voyage Home“, USA, 1986

Wir erinnern uns: Mr. Spock (Leonard Nimoy), seines Zeichens Wissenschaftsoffizier an Bord des Raumschiffs Enterprise, hatte in „Star Trek II: Der Zorn des Khan“ das Zeitliche gesegnet. Wie wir in „Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock“ erfahren haben, hatte er seine Seele jedoch kurz vorher in Schiffsarzt Leonard „Pille“ McCoy (DeForest Kelley) „abgespeichert“. Spocks Körper hatten seine Kameraden geborgen und auf dessen Heimatplaneten Vulkan gebracht, wo Physis und Psyche wieder vereint werden sollten. Einen Teil dieses Prozesses sehen wir am Ende von „Star Trek III“, den Rest zu Beginn von „Star Trek IV“: Spock löst in einer Art Examen in Windeseile die kompliziertesten Problemstellungen.

Eine klassische Prüfungssituation, die eigentlich nichts besonderes wäre – würde der Computer nicht als allerletzte Aufgabe eine sehr spezielle Frage stellen: „Wie fühlen Sie sich?“ In Spocks Zögern bzw. seiner Unfähigkeit, diese scheinbar so leichte Frage zu beantworten, offenbart sich das ganze Drama seiner vulkanisch-menschlichen Herkunft. Ich persönlich finde das einfach großartig, handelt es sich dabei doch um eine Problematik, die in „Star Trek“ vorher lediglich angedeutet worden war. Hier schafft es Leonard Nimoy, Hauptdarsteller, Regisseur und Mit-Autor des Drehbuchs in Personalunion, „seinem“ Charakter mit einem einzigen Statement noch einmal deutlich Profil zu geben. Und damit haben wir hier eine nahezu perfekte Kombination aus der für die 5 BESTEN relevanten Prüfung mit einer gehörigen Portion Charakter-Entwicklung. Grandios.

Wo man „Star Trek IV“ sehen kann, steht u. a. hier. Meine Rezension gibt es hier.


Honorable Mentions:


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FremdWelt: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG

Seit langem freue ich mich jede Woche auf „Die 5 BESTEN am DONNERSTAG“ von Gina (Passion of Arts). Und natürlich auf die entsprechenden Beiträge auf Blogs, denen ich folge. Mit Anfang 2023 habe ich mich entschlossen, auch mitzumachen. Ob und wie regelmäßig ich es schaffe, wird sich weisen – ich bin jedenfalls wild entschlossen!


Die 5 BESTEN: Liebenswerte Serien-Charaktere (m/d)

Nachdem sich das heutige Thema von Gina – bis auf die Frage nach dem Geschlecht – nicht von vergangener Woche unterscheidet, folgt ohne Umschweife meine Liste (ohne Rangfolge, honorable mentions ganz unten):

  • Data (Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert, 1987-1994)
  • Hal Wilkerson (Malcom mittendrin, 2000-2006)
  • Der Doktor (Doctor Who, seit 1963)
  • Willie Tanner (ALF, 1986-1990)
  • Floki (Vikings, 2013-2020)

Data aus „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“

„Star Trek: The Next Generation“, USA, 1987-1994

In der Genese des „Star Trek“-Franchise hatte sich der Vulkanier Spock relativ früh als beliebtester Charakter etabliert – was interessant ist, weil er ja die einzige nicht-menschliche Figur im originalen Ensemble ist und mit seiner unterkühlten, logischen Art immer sehr unnahbar wirkte. Über die Gründe könnte man vermutlich ganze Abhandlungen schreiben – hier würde das aber definitiv den Rahmen sprengen. So oder so konnte es für alle neueren „Star Trek“-Serien nur eine Konsequenz geben: Ein ähnlicher Charakter musste Teil des Casts sein. So richtig ist das freilich nie gelungen – mit einer Ausnahme: Data aus „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“. Dabei hat der quasi-Nachfolger unseres Lieblings-Vulkaniers einen riesigen Vorteil: „Seine“ Serie lief deutlich länger als das Original, was den Machern viel Zeit gab, den Androiden, der so gerne ein Mensch wäre, zu entwickeln. So gesehen ist Data also ein umgekehrter Spock: Er startet als perfekt-logische Maschine und entwickelt den Wunsch nach Emotionen – etwas, das Spock, der lieber Vulkanier als Mensch sein wollte, immer abgelehnt hat.

Wieso ausgerechnet die künstliche Intelligenz Data auf dieser Liste ist (während Spock und eine weitere seiner späteren Inkarnationen, der Holo-Doc aus „Star Trek: Voyager“, sich nur unter den honorable mentions finden)? Nun, es ist einfach zu liebenswert und, ja, einfach schön, zu sehen, wie Data trotz seiner riesigen Datenbank mit den Augen eines Kindes durch die Welt geht. Er weiß alles – und doch ist ihm so vieles fremd. Ferner verfügt er, im Gegensatz zu den genannten Figuren, über ein weitaus freundlicheres, netteres Wesen, sodass man kaum anders kann, als ihn zu lieben. Ein solcher Charakter ist „Star Trek“ seither tatsächlich nicht mehr gelungen – egal, zu wie vielen Einsätzen man den großartigen Brent Spiner reaktiviert hat.

Data wird von Brent Spiner gespielt.

Wo man „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrundert“ sehen kann, steht u. a. hier.


Hal Wilkerson aus „Malcolm mittendrin“

„Malcolm in the Middle“, USA, seit 2000-2006

Dazu braucht man wohl nicht allzu viel zu sagen: Hal ist ein netter Typ, der oft, sehr oft, Opfer der Umstände wird. Klar, „Malcolm mittendrin“ lebt vor allem von der irrsinnigen und oft völlig absurden Situationskomik. Und doch: Hal ist einfach ein ganz normaler Mann, der seine Familie trotz aller Unbill liebt und so gut wie möglich für sie sorgen möchte. Echt liebenswert, vor allem, wenn man sieht, was so alles auf den guten Mann einprasselt und womit er sich herumschlagen muss.

Hal Wilkerson wird von Bryan Cranston gespielt.

Wo man „Malcolm mittendrin“ sehen kann, steht u. a. hier.


Der 10. Doktor aus „Doctor Who“

„Doctor Who“, Großbritannien, seit 1963

Die 10. Inkarnation des zeitreisenden Timelords, der sich nur „Der Doktor“ nennt, war mein Einstieg in diese am längsten laufende Serie überhaupt. Auch hier mag ich gar nicht so weit ausholen – es reicht vielleicht zu sagen, dass mir keine seiner früheren Versionen (wobei ich nicht alle kenne!) dermaßen nett, freundlich und liebenswert erschienen ist. Nur sein Nachfolger, gespielt von Matt Smith (und unter den honorable mentions) kommt da noch ran. Was aber nur David Tennant als Doktor geschafft hat: Ich musste eine (naja… es waren sicher ein paar mehr…) Träne zerdrücken, als seine Zeit in der Serie zu Ende ging (sein „Ich… will noch nicht gehen“ war einfach herzzerreißend).

Der 10. Doktor wird von David Tennant gespielt.

Wo man „Doctor Who“ sehen kann, steht u. a. hier.


Willie Tanner aus „ALF“

„ALF“, USA, 1986-1990

Ich frage mich, wie viel Willie Tanner die Showrunner von „Malcolm mittendrin“ dem etwas weiter oben genannten Hal Wilkerson gegeben haben. Aus meiner Sicht: Einiges, denn Hal wirkt wie eine stark modernisierte Variante von Willie. Und damit ist eigentlich schon alles gesagt, denn auch Willie ist ein Mann, der stets für seine Familie sorgen möchte und dabei alle möglichen und unmöglichen Knüppel zwischen die Beine geworfen bekommt. Namentlich von einem haarigen Außerirdischen, aber um den geht es hier nicht – sondern einzig und allein um deinen der liebenswertesten Charaktere der Sitcom-Geschichte, perfekt verkörpert vom leider 2019 verstorbenen Max Wright.

Willie Tanner wird von Max Wright gespielt.

Wo man „ALF“ sehen kann, steht u. a. hier.


Floki aus „Vikings“

„Vikings“, USA, 2013-2020

Man kann sicher diskutieren, ob und wie sich Floki für die Zuschreibung „liebenswert“ qualifiziert. Ich sehe es so: Er ist ein Kind seiner Zeit, von daher würde ich zumindest mal seine Brutalität im Kampf als notwendiges Übel hinnehmen. Davon abgesehen ist er meines Erachtens aber ein Visionär, gleichzeitig ein, ja, liebenswerter, Verrückter. Ich kann einfach nicht anders, als diesen Mann zu mögen und habe mich daher entschieden, dass er einen Platz auf der Liste verdient. Trotz seines unbestreitbaren Wahnsinns, der auch mal über das hinausgeht, was man als „liebenswert“ bezeichnen möchte. Aber was soll’s, so war es halt zur Zeit der Wikinger. Vielleicht.

Floki wird von Gustaf Skarsgård gespielt.

Wo man „Vikings“ sehen kann, steht u. a. hier.


Honorable Mentions:

  • Der Doktor (Star Trek: Raumschiff Voyager, 1995-2001)
  • Vir Cotto (Babylon 5, 1993-1998)
  • Spock (Raumschiff Enterprise, 1966-1969)
  • Fireball (Saber Rider und die Starsheriffs, seit 1987-1988)
  • Der 11. Doktor (Doctor Who, seit 1963)

Mehr Listen zu diesem Thema:

FremdWelt: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG

Seit langem freue ich mich jede Woche auf „Die 5 BESTEN am DONNERSTAG“ von Gina (Passion of Arts). Und natürlich auf die entsprechenden Beiträge auf Blogs, denen ich folge. Mit Anfang 2023 habe ich mich entschlossen, auch mitzumachen. Ob und wie regelmäßig ich es schaffe, wird sich weisen – ich bin jedenfalls wild entschlossen!


Die 5 BESTEN: Liebenswerte Serien-Charaktere (w/d)

Jetzt kommt’s: Nachdem wir uns bereits mehrfach über die BESTEN Charaktere in Filmen und Serien unterhalten haben, stellt uns Gina diese Woche eine viel spezifischere Aufgabe: Die liebenswertesten Charaktere, entweder weiblich oder divers, sollen es sein. Das kann, muss aber nicht mit den BESTEN übereinstimmen. Genau genommen sind sehr viele Charaktere meiner Bestenlisten alles andere als LIEBENSWERT. Also einmal mehr ein höchst interessantes Thema, zu dem ich folgende Liste (kein Ranking!) in den Raum stelle… honorable mentions habe ich diesmal nicht, ich habe mir ehrlich gesagt sogar schwer getan, wirklich 5 zu finden, die ich ohne Bedenken nennen könnte.

  • Amy Pond (Doctor Who, seit 2010-2013)
  • Tanja Seifert (Stromberg, 2004-2012)
  • Antonia „Toni“ Sackbauer (Ein echter Wiener geht nicht unter, 1975-1980)
  • Cirilla „Ciri“ Fiona Elen Riannon von Cintra (The Witcher, seit 2019)
  • Margaery Tyrell (Game of Thrones, 2011-2019)

Amy Pond aus „Doctor Who“

„Doctor Who“, Großbritannien, seit 1963

Wer die Serie nicht kennt: Der namensgebende Doktor ist ein außerirdischer Zeitreisender, der mit seinem Raumschiff, das wie eine britische Polizei-Notrufzelle aussieht, die verrücktesten Abenteuer erlebt. Die Bandbreite reicht von dramatischen Rettungen der Erde (oder gar des ganzen Universums) bis hin zu kleinen, persönlichen Geschichten. Mal ist die Serie ernst, mal lustig, mal liegt der Fokus auf Action, mal ist sie eher philosophisch; eines zieht sich aber durch: Der Doktor ist so gut wie nie allein unterwegs, er hat immer eine:n, in manchen Fällen auch mehrere Begleiter:innen, die ihm über mehrere Folgen, manchmal auch staffelübergreifend, zur Seite stehen.

Unter diesen Companions, wie sie im Original heißen, sticht für mein Dafürhalten Amy Pond hervor, die von 2010 bis 2012 (und dann noch einmal 2013 für einen Auftritt) die 11. Inkarnation des Doktors begleitete. Hier haben wir es aus meiner Sicht mit einer ganz besonderen Beziehung zu tun: Der Doktor trifft erstmals auf Amy, als sie noch ein Kind ist, begegnet ihr dann immer mal wieder (ähnlich dem Roman „Die Frau des Zeitreisenden“, 2003), bis sie ihn schließlich begleitet und der Zyklus irgendwann mit ihrem meiner Ansicht nach sehr traurigen und emotionalen Abgang endet. Einerseits ist es diese Geschichte, die mir sehr gut gefällt, andererseits ist es aber vor allem die nette, sanfte und liebenswürdige Art von Amy, die ihr den Platz auf dieser Liste sichert. Dem hilft freilich auch das Casting von Karen Gillan, die es meines Erachtens perfekt schafft, eine trotz aller Schwierigkeiten immer liebenswerte Figur zu geben. Ob Amy Pond die interessanteste Begleiterin des Doktors ist, sei dahingestellt (ich finde aber zumindest ihre Hintergrundgeschichte sehr stark), die liebenswerteste ist sie meiner Ansicht nach aber definitiv.

Amy Pond wird von Karen Gillan gespielt.

Wo man „Doctor Who“ sehen kann, steht u. a. hier.


Tanja Seifert aus „Stromberg“

„Stromberg“, Deutschland, 2004-2012

Das Mockumentary-Format „Stromberg“ ist so ausgelegt, dass man mit praktisch keiner Figur so richtig sympathisieren mag. Zumindest nicht durchgehend, gute Momente und Eigenschaften haben sie freilich alle, sonst würde die Serie im Endeffekt auch niemand sehen wollen. Bei Tanja Seifert (später Steinke) verhält es sich aus meiner Sicht etwas anders: Ja, sie mag eventuell im Verlauf der Serie ein bisschen spießig werden, im Prinzip sind bei ihr die Vorzeichen im Vergleich zu allen anderen Charakteren jedoch umgedreht: Tanja ist zu mindestens 90% freundlich, nett und, ja, liebenswert. Zumindest geht es mir so – und mit ihren Anfällen von Normalität kann ich gut leben, weil die ja vor allem deshalb spießig und streberhaft rüberkommen, weil der Rest der Figuren so überzeichnet ist.

Tanja Seifert wird von Diana Staehly gesprochen.

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Antonia „Toni“ Sackbauer aus „Ein echter Wiener geht nicht unter“

„Ein echter Wiener geht nicht unter“, Österreich, 1975-1980

Diese Serie ist wohl nur für Spezialist:innen: Man muss vermutlich einer etwas älteren Generation angehören, um grundsätzlich etwas damit anfangen zu können – und selbst dann wird es schwierig, wenn man keinen Bezug zu österreichischem, genauer gesagt: wienerischem, Lokalkolorit findet. Wer das schafft, sieht in „Ein echter Wiener geht nicht unter“ jedenfalls eine großartige Studie einer Wiener Arbeiterfamilie in den 1970er Jahren. Uneingeschränkter Star der Sendung ist freilich der 2022 verstorbene Karl Merkatz, der den jähzornigen, beim kleinsten Anzeichen von Ärger lospolternden Elektriker Edmund „Mundl“ Sackbauer gibt.

Die weiteren Rollen stehen vergleichsweise im Hintergrund, sind aber mindestens ebenso wichtig, um dem Familienoberhaupt entsprechend Reibefläche zu bieten. Im Serien-Universum gibt es im Endeffekt auch nur eine Rolle, die man wirklich als uneingeschränkt liebenswert bezeichnen kann: Antonia „Toni“ Sackbauer, leidgeprüfte Ehefrau von Mundl – und mitunter die einzige, auf die der Hitzkopf hört und die ihn zu beruhigen vermag. Und ja, Mundl liebt seine Toni, wie man immer wieder in zärtlichen Momenten sieht. Das sollte man auch nicht unter den Tisch fallen lassen (ebenso, wie dass es in der Familie Sackbauer keine körperliche Gewalt gibt und sogar Mundl im Grunde ein guter, rechtschaffener Mann ist) – es ist aber bewunderns- und liebenswert, wie sie zu ihrem schwierigen Gemahl steht. Meine Sympathien als Zuseher sind ihr jedenfalls immer schon sicher gewesen.

Antonia „Toni“ Sackbauer wird von Ingrid Burkhard gespielt.

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Ciri aus „The Witcher“

„The Witcher“, USA, Polen, seit 2019

Zugegeben: Allzu viel haben wir im bisherigen Verlauf von „The Witcher“ nicht über Prinzessin Cirilla Fiona Elen Riannon von Cintra, wie Ciri mit vollem Namen heißt, erfahren. Wer aber, wie ich, die bereits lange vor der Serie veröffentlichten Computerspiele, vor allem aber die Romane von Andrzej_Sapkowski, kennt, weiß: Ciri mag ihre Eigenheiten haben, sie ist aber grundsätzlich einfach eine nette Person – und das, ohne reines Beiwerk zu sein, wie es weiblichen Figuren in derartigen Serien leider viel zu oft geht. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es der sehr nah am Original gezeichneten und von Freya Allan super gespielten Figur im weiteren Verlauf von „The Witcher“ geht.

Ciri wird von Freya Allan gespielt.

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Margaery Tyrell aus „Game of Thrones“

„Game of Thrones“, USA, 2011-2019

Schon interessant, wie oft ich im Rahmen der 5 BESTEN diese Serie erwähne. Das hat, bei aller möglicherweise berechtigten Kritik am ganzen Hype, vor allem einen Grund: „Game of Thrones“ verfügt als Serie, ebenso wie die Buchvorlage, über eine ganze Reihe interessanter Charaktere aller Couleur. Wie so oft in modernen Serien gibt es allerdings kaum eine Figur, die wirklich liebenswert ist – was einerseits gut, weil interessant, andererseits schlecht für eine Aufgabe wie vorliegende ist. Nach kurzem Überlegen bin ich aber doch fündig geworden: Margaery Tyrell ist zwar auch eine überaus manipulative und so gesehen nicht gerade „gute“ Person – aber sie verbirgt das unter einem unglaublich charmanten Mantel aus Liebenswürdigkeit. Mir ist natürlich klar, dass ich durch ihre Wahl auf diese Liste sozusagen auf ihre Manipulationen reingefallen bin – und doch kann ich nicht anders. Alles richtig gemacht, Margaery! Oder?

Margaery Tyrell wird von Natalie Dormer gespielt.

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FremdWelt: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG

Seit langem freue ich mich jede Woche auf „Die 5 BESTEN am DONNERSTAG“ von Gina (Passion of Arts). Und natürlich auf die entsprechenden Beiträge auf Blogs, denen ich folge. Mit Anfang 2023 habe ich mich entschlossen, auch mitzumachen. Ob und wie regelmäßig ich es schaffe, wird sich weisen – ich bin jedenfalls wild entschlossen!


Die 5 BESTEN: Filme, auf die ich mich 2023 freue

Ich gestehe, dass ich niemand bin, der sich auch nur ansatzweise darum kümmert, was in nächster Zeit ins Kino (oder im Streaming) kommt. Von daher musste ich tatsächlich Google bemühen, um herauszufinden, was heuer eigentlich ansteht – und selbst das hat mir nur bedingt geholfen, weil mir abseits der großen Namen kaum etwas davon ein Begriff ist. Ob folgende Liste also tatsächlich passt, wird man sehen, ich gehe stark davon aus, dass ich kurzfristig einige Filme entdecken werde, die eher einen Platz verdient hätten. Ganz abgesehen davon, dass eine Ankündigung ja noch keinen Aufschluss über die Qualität gibt. Wird spannend, welches der untenstehenden Werke es am Ende des Jahres überhaupt auf eine Bestenliste schaffen würde.

Für lange Erklärungen fehlt mir diesmal leider die Zeit, daher nur die Liste und dann noch – so vorhanden – die Trailer.


Dune: Teil 2

USA, 2023

— noch kein offizieller Trailer oder Teaser —


The Last Voyage of the Demeter

USA, 2023

— noch kein offizieller Trailer oder Teaser —


Oppenheimer

USA, 2023


The Boogeyman

USA, 2023


The Covenant

USA, 2023


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FremdWelt: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG

Seit langem freue ich mich jede Woche auf „Die 5 BESTEN am DONNERSTAG“ von Gina (Passion of Arts). Und natürlich auf die entsprechenden Beiträge auf Blogs, denen ich folge. Mit Anfang 2023 habe ich mich entschlossen, auch mitzumachen. Ob und wie regelmäßig ich es schaffe, wird sich weisen – ich bin jedenfalls wild entschlossen!


Die 5 BESTEN Fantasy-Charaktere (Serien)

Die Aufgabe, die uns Gina diesen Donnerstag stellt, ist vergleichsweise einfach: Gesucht sind die 5 BESTEN Fantasy-Charaktere in Serien. Wieso das „einfach“ sein soll, obwohl die Auswahl riesig ist? Naja, hier kann man sich meines Erachtens zumindest nach Herzenslust austoben und braucht sich – im Gegensatz z. B. zu vergangenem Donnerstag – nicht damit auseinanderzusetzen, wie man selbst in einer Serienwelt zurecht kommen würde. Einzig wichtig: Die BESTEN sind nicht unbedingt die BRAVSTEN, UMGÄNGLICHSTEN oder HELDENHAFTESTEN, aber das sollte sich von selbst verstehen. Daher ohne Umschweife meine Liste, ganz unten die honorable mentions.

  • Tyrion Lannister (Game of Thrones, 2011-2019)
  • Dream (The Sandman, seit 20222)
  • Geralt von Riva (The Witcher, seit 2019)
  • Rycroft Philostrate (Carnival Row, 2019-2023)
  • Galadriel (Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht, seit 2022)

Tyrion Lannister aus „Game of Thrones“

USA, 2011-2019

„Game of Thrones“ hat eine riesige Gefolgschaft, die quasi von Beginn an weit über das ursprüngliche Publikum des Fantasy-Genres hinausging. Ob zu Recht sei dahingestellt – Fakt ist aber, dass dieses Mammutprojekt, das im Laufe der Zeit sogar seine eigene Vorlage überholt hat, erstmals eine ausgesprochen realistisch wirkende Version der bei uns so verbreiteten Mittelalter-Fantasys auf die Schirme gebracht hat. Hier wird gestritten, gehurt, brutal getötet, elendig verreckt und bösartig intrigriert. Und ja, es gibt Drachen und andere übernatürliche Phänomene, was die Serie tatsächlich zu Fantasy macht. Aber wichtiger sind hier die Charaktere, die auch gern mal sterben, egal, ob sie wichtig oder unwichtig für den weiteren Verlauf sind. Das das so ist, hat „Game of Thrones“ wohl auch der heutigen Zeit und den Streaming-Möglichkeiten zu verdanken. In den 1990ern, als z. B. „Hercules“ und „Xena“ die Fantasy beherrschten, wäre ein derartig stark aufeinander aufbauendes Format undenkbar gewesen (zumindest außerhalb des massentauglichen Soap-Opera-Marktes).

Wie dem auch sein: „Game of Thrones“ verfügt, dem grandiosen literarischen Unterbau (aber auch den Showrunnern mit ihrem Händchen für das Casting) sei Dank, über ein breites Ensemble an starken Figuren, aus denen man diverse in diese Liste aufnehmen könnte. Ich habe mich für den aus einer Sicht am besten gezeichneten, tiefgründigsten und erstaunlichsten davon entschieden: Tyrion Lannister, Mitglied des Hauses Lannister, das in der Welt von „Game of Thrones“ eine Antagonisten-Rolle einnimmt. Tyrion selbst ist allerdings ganz und gar kein typischer Bösewicht (und damit spiele ich nicht auf seine körperlichen Attribute an), sondern jemand, der immer seine eigenen Interessen verfolgt und trotz aller Widrigkeiten im Grunde seines Herzens ein guter Mensch ist. Seine Methoden sind oft brutal, er ist schlagfertig, er ist überaus klug – und er ist reich, was ihm ein Überleben überhaupt erst ermöglicht. Für mich ist er aber vor allem eins: Eine überaus interessante Persönlichkeit, der ich einfach nur gern zusehe und -höre.

Tyrion Lannister wird von Peter Dinklage gespielt.

Wo man „Game of Thrones“ sehen kann, steht u. a. hier.


Dream aus „Sandman“

„The Sandman“, USA, seit 2022

Ich habe eine Schwäche für dunkle Charaktere, was es einfach gemacht hat, den Herrn der Träume in diese Liste aufzunehmen. Was mir an ihm aber vor allem gefällt: Er ist fast allmächtig, dabei aber weder gut noch böse, sondern vollkommen indifferent. Er weiß, dass er mächtig ist, setzt diese Macht aber nicht ein, um damit Spaß zu haben, sondern weil es einfach seine Art ist. Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll – es muss reichen, wenn ich sage, dass ich eine solche Kombination von Eigenschaften, wie sie Dream bietet, einfach grandios finde.

Dream wird von Tom Sturridge gespielt.

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Geralt von Riva aus „The Witcher“

„The Witcher“, USA/Polen, seit 2019

Meine Liste ist bisher – und auch was die kommenden Einträge betrifft – ausgesprochen modern gehalten. Das ist, so glaube ich, schon für sich genommen eine Erkenntnis, was mein Verständnis guter Charaktere betrifft: „Hercules“ mag eine nette Fantasy-Serie gewesen sein und oft genug gut unterhalten haben – aber wirklich starke (also interessante!) Figuren waren damals nicht dabei und sind erst in jüngster Zeit im Angebot. Offenbar will ich keine strahlenden Helden, sondern Charaktere mit Stärken und Schwächen, weniger körperlich (obwohl auch das interessant ist, wie man an Tyrion Lannister sieht), sondern vor allem, was die Persönlichkeit betrifft.

Und so passt auch der Hexer, Geralt von Riva, bestens auf diese Liste. Dieser Mann hat alle Fähigkeiten, ein echter Held zu sein. Er ist stark, er ist schnell, er ist schlau – gleichzeitig ist er aber ein Söldner, ein echter Griesgram und niemand, der davor zurückschreckt, dorthin zu gehen, wo es weh tut. Ein echter „Badass“, würde man sagen. Das Herz hat er zwar dennoch am rechten Fleck, doch wirklich sympathisch macht ihn das die meiste Zeit über nicht. Wohl aber sehr interessant, auch wenn das in der Serie manchmal nicht ganz so gut rüberkommt, wie ich mir erhofft hätte.

Geralt von Riva wird von Henry Cavill gespielt.

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Rycroft Philostrate aus „Carnival Row“

USA, 2019-2023

Glücklicherweise wurde „Carnival Row“ nach langer Wartezeit – die 1. Staffel war 2019 erschienen – anno 2023 doch noch fortgesetzt und zu einem Ende geführt. Dass es nur zwei Staffeln gab, muss übrigens gar kein Fehler sein, insgesamt ist die Serie angenehm kompakt und hat kaum Längen. Mein Lieblingscharakter ist hier eindeutig die Hauptfigur: Orlando Bloom (!) spielt den ehemaligen Soldaten und nunmehrigen Polizisten Rycroft Philostrate, der sich in einer Steampunk-artigen Fantasy-Welt als wortkarger und gezeichneter Einzelgänger behaupten muss. Das Setting gefällt mir hier ausgesprochen gut – vor allem aber finde ich diesen Charakter sehr gelungen; hier kommt wieder mein Faible für düstere, ruhige und gern auch von Selbstzweifeln geplagte Figuren durch. „Philo“, wie er in der Serie genannt wird, ist kein quasi unbesiegbarer Kämpfer wie Geralt von Riva, er ist kein intelligenter, reicher Mann wie Tyrion Lannister – und er ist nicht einmal bei seinen eigenen Kollegen so richtig angesehen. Und doch steckt unter der rauen Schale, die er braucht, um in der Burgue zu überleben, ein guter Kerl. Sowas mag ich einfach.

Rycroft Philostrate wird von Orlando Bloom gespielt.

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Galadriel aus „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“

„The Lord of the Rinds: The Rings of Power“, USA, seit 2022

Hier ist sie nun: Die einzige Figur in meiner Liste, die dem klassischen Bild der guten, mehr oder minder unfehlbaren und überaus kampfstarken Fantasy-Heldin entspricht. Dass sie den einen oder anderen Zug hat, der dann doch ein wenig zu denken gibt (speziell ihre Rachegelüste seien hier zu nennen), ist meines Erachtens allein der Entstehungszeit der Serie geschuldet: Wäre „Die Ringe der Macht“ in den 1990ern oder noch früher erschienen, wäre Galadriel mit Sicherheit genauso stark, aber kaum so bitter, so unnahbar gewesen. Man muss hierzu auch noch festhalten, dass diese Figur in der Welt des „Herr der Ringe“-Schöpfers J.R.R. Tolkien keine herausragende Rolle spielt – hätte sie es getan, könnte ich mir aber vorstellen, dass sie auch dort nicht so grimmig dargestellt worden wäre. Fazit: Wie Galadriel in dieser Serie auftritt, ist voll und ganz den Ideen der Showrunner geschuldet. Das mag alte Tolkien-Fans im ersten Moment abschrecken – mich persönlich fasziniert es. Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass das Fantasy-Genre im Allgemeinen und Mittelerde im Besonderen, genau eine solche Figur gebraucht hat.

Galadriel wird von Morfydd Clark gespielt.

Wo man „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ sehen kann, steht u. a. hier.


Honorable Mentions:

  • Jaime Lannister (Game of Thrones, 2011-2019)
  • Skeletor (Masters of the Universe – Revelation, 2021)
  • Graf Olaf (Eine Reihe betrüblicher Ereignisse, 2017-2019)
  • Mr. Wednesday (American Gods, 2017-2021)
  • Wednesday Addams (Wednesday, seit 2022)

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FremdWelt: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG

Seit langem freue ich mich jede Woche auf „Die 5 BESTEN am DONNERSTAG“ von Gina (Passion of Arts). Und natürlich auf die entsprechenden Beiträge auf Blogs, denen ich folge. Mit Anfang 2023 habe ich mich entschlossen, auch mitzumachen. Ob und wie regelmäßig ich es schaffe, wird sich weisen – ich bin jedenfalls wild entschlossen!


Die 5 BESTEN: Serienwelten, in denen ich leben möchte

Und schon wieder ist es Donnerstag, Zeit also für eine neues Thema bei den „5 BESTEN“ von Gina. Und erneut ist es eine spannende, aber auch herausfordernde Aufgabe: 5 Serienwelten, in denen wir gern leben möchten, sind gesucht. Hier müsste man aus meiner Sicht zunächst eine Gegenfrage stellen: Bin ich in der jeweiligen Serienwelt ICH, mit all meinen mir dort wahrscheinlich nichts nützenden Stärken und vermutlich tödlichen Schwächen? Oder bin ich jemand, der dort reinpasst, vielleicht sogar ein Held, ein Schurke oder eine Person mit Einfluss?

Die möglichen Welten werden, je nach Antwort auf diese Frage, unterschiedlich ausfallen. Wieso? Weil Serien entweder mehr oder minder realistisch sind, also im (ungefähren) Hier und Jetzt spielen – und die man deshalb eigentlich kaum nennen wird (es bringt beispielsweise wenig, wenn ich sage, ich würde gern in der Welt von Serien wie „Stromberg“, „The Big Bang Theory“ oder „Knight Rider“ leben, denn das tue ich bereits). Bei Science Fiction, Fantasy, Horror & Co. haben wir es hingegen mit ganz anderen Welten zu tun – und hier wird die Frage nach der Person, die man dort ist, schlagend. Und die Antwort ist letztlich auch klar: Nein, ich möchte nicht ICH in der Welt „Game of Thrones“ sein. Aus – hoffentlich – naheliegenden Gründen. Möchte ich dort hingegen leben, wenn ich einen mordsmäßig trainierten Schwertarm, über den ich hier nicht verfüge, hätte? Nun, dann können wir zumindest darüber reden. 😉

Hier jedenfalls meine Nennungen, ohne Ranking und unter genannter Prämisse. Achja, ich habe es so gemacht, dass ich jeweils einen aus meiner Sicht passenden Ort wähle – und nicht die gesamte Welt respektive das gesamte Universum der jeweiligen Serie. Denn auch da gibt es teils massive Unterschiede… Unten dann noch ein paar honorable mentions.

  • Vereinigte Föderation der Planeten (Star Trek, seit 1966)
  • Mittelerde (Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht, seit 2022)
  • Galactica (Battlestar Galactica, 1978-1980)
  • Die Burgue (Carnival Row, 2019-2023)
  • Nevermore Academy (Wednesday, ab 2023)

Vereinigte Föderation der Planeten

Ein Teil der Serienwelt von „Star Trek“

Neben der weiter unten genannten Nevermore Academy, die Teil der Serienwelt von „Wednesday“ ist, ist die Föderation wohl der einzige Ort meiner Liste, an dem ich auch als ich selbst ein relativ normales Leben führen könnte. Denn hier haben wir es – vor allem zur Zeit der Serie „The Next Generation“ – mit einem echten Utopia zu tun, in dem die Wahrscheinlichkeit, grausam zu Tode zu kommen, relativ gering sein dürfte. Zumindest so lange man im sicheren Hafen bleibt. Wagt man sich hingegen ins All, was ja mitunter der Sinn dieses Franchise ist, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Dennoch: Hätte ich die Fähigkeiten, als Offizier der Sternenflotte den Weltraum zu erforschen – ich wäre sowas von dabei! Denn das ist ja der Grund, warum ich Fan des „Star Trek“-Universum bin: Ich sehe diese interessanten, neuen, mitunter auch gefährlichen Welten – und träume davon, an ihrer Entdeckung beteiligt zu sein. Klar, ab und an muss man auch mal einen Phaser zücken oder eine Raumschlacht überstehen; aber hey, auch das macht, die entsprechenden Fertigkeiten vorausgesetzt, das Leben in der Föderation so interessant.

Wo man „Star Trek“ sehen kann, steht u. a. hier.


Mittelerde

Ein Teil der Serienwelt von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“

Reicht es, zu sagen, dass ich schon Fan von J.R.R. Tolkien war, als von den Peter-Jackson-Verfilmungen noch längst keine Rede war? Abgesehen davon ist die Welt, die uns in „Die Ringe der Macht“ gezeigt wird, ein Ort voller Wunder. Wir sehen hier ein Mittelerde, das noch längst nicht so menschlich ist, wie in „Der Herr der Ringe“, wir treffen auf Elben und Zwerge, wir treffen auf Menschen aus Númenor, wir sehen bis nach Valinor. Mystische Orte, vor allem für jene, die „Das Silmarillion“ gelesen und sich immer ausgemalt haben, wie es wohl gewesen sein mag, in jenen Zeiten. Und – das sei hier auch angemerkt – die Showrunner von „Die Ringe der Macht“ wissen, was sie tun, zumindest haben sie meine Vorstellungen sehr gut getroffen. Leben möchte ich dort entweder als Mensch (dann aber ein Edain, also ein Elbenfreund) oder als Elb. So oder so möchte ich zu gern die Wunder dieser Welt sehen und ihren Schrecken – die ja nicht wegzudiskutieren sind – mutig begegnen.

Wo man „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ sehen kann, steht u. a. hier.


Galactica

Ein Teil der Serienwelt von „Kampfstern Galactica“

Wenn „Star Trek“ eine utopische, „saubere“ Zukunft darstellt (zumindest, was die Föderation) betrifft, ist „Kampfstern Galactica“ am anderen Ende des Spektrums angesiedelt. Wir haben es hier mit einer – im Falle des Originals, von dem ich hier spreche – relativ frühen Dystopie zu tun. Freilich ist hier noch nicht alles so tragisch und trostlos wie in der Neuauflage (2004-2009), aber genau das ist auch der Grund dafür, wieso ich lieber an Bord dieser „Galactica“ wäre: Es ist eine seltsame Mischung aus zerstörter Welt, wichtiger Mission und aus heutiger Sicht völlig übertriebenem Optimismus. Ich mag es und wäre dort liebend gerne ein Kolonial-Krieger, der mit seinem Viper-Kampfjäger startet, um die feindlichen Zylonen aus dem Weltall zu pusten und so die letzten Reste der Menschheit zu verteidigen. Science Fiction ist das hier übrigens nur ganz am Rande – die Serie könnte genauso gut auf der Erde spielen, denn etwas anderes als ein Flugzeugträger im Weltraum ist die „Galactica“ nicht. Und doch sind die futuristischen Raumschiffe und der Schauplatz im All jene Aspekte, die mich damals (und auch noch heute) daran faszinieren – und die die Serienwelt auf diese Liste bringen.

Wo man „Kampfstern Galactica“ sehen kann, steht u. a. hier.


Die Burgue

Ein Teil der Serienwelt von „Carnival Row“

Schwierig: Die Burgue ist dreckig, laut, brutal und ungerecht, wenn man zum „falschen“ Teil der Bevölkerung gehört. Andererseits ist sie bunt, wundersam – und hat was von Steampunk. Ich weiß nicht mal genau, wieso – aber sie fasziniert mich und ich würde sie unglaublich gern besuchen. Dort leben? Naja, eigentlich schon, aber dazu müsste ich deutlich gewitzter und härter sein. Wäre ich das, würde ich mich dort gern und freudig für mehr Gerechtigkeit einsetzen während ich mir gleichzeitig ansehen möchte, was sich in jedem Winkel dieses Molochs versteck. Oder so. 😉

Wo man „Carnival Row“ sehen kann, steht u. a. hier.


Nevermore Academy

Ein Teil der Serienwelt von „Wednesday“

Dazu habe ich eigentlich nicht viel zu sagen – ich hatte schon immer eine sehr starke morbide Ader, von daher ist es kein Wunder, dass ich die Addams Family schätze. Ich denke, in dieser Welt würde ich mich einfach nur wohlfühlen, zumindest, wenn ich so oder so ähnlich wie Wednesday Addams wäre.

Wo man „Wednesday“ sehen kann, steht u. a. hier.


Honorable Mentions:

  • Skandinavien der Wikingerzeit (Vikings, 2013-2020)
  • Das Klingonische Reich (Star Trek, seit 1966)
  • Westeros (Game of Thrones, 2011-2019)
  • Das Whoniverse (Doctor Who, seit 1963)
  • Eternia (Masters of the Universe, seit 1983)

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FremdWelt: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG

Seit langem freue ich mich jede Woche auf „Die 5 BESTEN am DONNERSTAG“ von Gina (Passion of Arts). Und natürlich auf die entsprechenden Beiträge auf Blogs, denen ich folge. Mit Anfang 2023 habe ich mich entschlossen, auch mitzumachen. Ob und wie regelmäßig ich es schaffe, wird sich weisen – ich bin jedenfalls wild entschlossen!


Die 5 BESTEN: Schwarze Komödien

Vergangenen Donnerstag musste ich bei den „5 BESTEN“ aussetzen. Der Grund: Es ging um nicht weniger als „Die 5 BESTEN 2022“ – und ich bin erst heuer eingestiegen. Ja, so profan kann es sein. Diesmal bin ich aber wieder dabei, auch wenn mir Gina mit dem aktuellen Thema leichte Sorgenfalten auf die Stirn getrieben hat. Denn ich war mir keineswegs sicher, was genau eine schwarze Komödie eigentlich ist, musste also erstmal Google bemühen. Das Ergebnis meiner Suche war… nicht sonderlich eindeutig, reihten sich hier doch zum Teil Filme aneinander, die für mein Gefühl so gar nichts miteinander gemein haben. Heißt: Das Feld ist weit, die Grenzen fließend (Was ist (schwarze) Komödie, was Tragikomödie, was Satire?). Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mich einfach mal für folgende Streifen – wie immer ohne Reihung und hinten raus mit ein paar honorable mentions – entschieden:

  • Indien (Österreich, 1993)
  • Die Ritter der Kokosnuß (Monty Python and the Holy Grail, Großbritannien, 1975)
  • Snatch – Schweine und Diamanten (Snatch, Großbritannien, 2000)
  • The Big Lebowski (USA, 1998)
  • Lucky # Slevin (Lucky Number Slevin, Deutschland/USA/Kanada/Großbritannien, 2006)

Indien

Österreich, 1993

Wie der in den honorable mentions erwähnte „Muttertag – Die härtere Komödie“ ist „Indien“ eines der frühesten filmischen Produkte der österreichischen Kabarett-Szene. Diese Art von Film war in den 1990ern in Österreich sehr präsent und erfolgreich, ob das auch über die Landesgrenzen hinaus der Fall war, weiß ich nicht (ich wage es aber zu bezweifeln, da sich ein Gutteil des Flairs aus einem kaum übersetzbaren Lokal-Kolorit speist). Ob „Indien“ wirklich ein gutes Beispiel für eine schwarze Komödie ist, hängt davon aber, wie man eine solche definiert – wahrscheinlich wäre „Muttertag“ sogar besser geeignet, weil durchgängig von bitterbösem Humor durchzogen. „Indien“ ist aber auch interessant, findet hier doch eine sehr scharfe Trennung zwischen Komödie und Tragödie statt. Eine Tragikomödie also? Sicher – allerdings empfinde ich den komödiantischen Teil (und auch den bitteren Zynismus sowie den Galgenhumor in der zweiten Hälfte des Films) schon als sehr „schwarz“.

Wo man „Indien“ sehen kann, steht u. a. hier.


Die Ritter der Kokosnuß

„Monty Python and the Holy Grail“, Großbritannien, 1975

Ich würde alle Filme des Monty-Python-Ensembles als schwarze Komödie einstufen – auch (und vor allem?), weil sie ja aus dem Mutterland des schwarzen Humors kommen. Ddas ist doch Großbritannien, oder täusche ich mich da? Jedenfalls: „Die Ritter der Kokosnuß“ ist meiner Ansicht nach ein noch relativ ungeschliffener, widerspenstiger Film, dessen witzige Elemente man sich geradezu erarbeiten muss. Die gesamte Handlung wirkt wie eine Reihe einzelner Sketches, die recht lose miteinander verbunden sind – eine Inszenierung, die heute wie damals recht gewöhnungsbedürftig ist und nicht die viel klassischere und rundere Erzählweise von z. B. „Das Leben des Brian“ erreicht. Findet man Zugang (und hat eine Ader für eine gewisse Art von Humor), erlebt man hier aber ein wirklich schönes Feuerwerk an satirischen, schwarzhumorigen Gags, die gerade wegen der sperrigen Erzählung umso interessanter sind.

Wo man „Die Ritter der Kokosnuß“ sehen kann, steht u. a. hier.


Snatch – Schweine und Diamanten

„Snatch“, Großbritannien, 2000

Diesen Film habe ich damals im Kino gesehen – wohlgemerkt ohne eine einzige Vorab-Info dazu zu haben. Und, was soll ich sagen: „Snatch“ war und ist vollkommen anders als ich erwartet hätte und ein Trip, der sich gewaschen hat. Im Gegensatz zu allen anderen hier von mir genannten Beispielen verfügt dieser Film neben zielsicheren Pointen (bestenfalls auf Englisch ansehen, was Brad Pitt hier leistet ist unglaublich…) über irrsinnige Brutalität. Anno 2000 war das eine Formel, die ich so noch nicht kannt – und ich war mir dann auch wirklich nicht sicher, ob man über diesen Film überhaupt lachen „darf“. Getan habe ich es natürlich trotzdem, denn „Snatch“ ist einfach nur eines: Ganz großes, tiefschwarz-humoriges Kino.

Wo man „Snatch – Schweine und Diamanten“ sehen kann, steht u. a. hier.


The Big Lebowski

USA, 1998

Auch hier haben wir ein spezielles Phänomen, das bei den anderen Beispielen meiner Liste nicht in diesem Ausmaß vorkommt: Einen Helden wider Willen, der Einzug in die Pop-Kultur gefunden hat wie wenige andere. Der Dude, grandios verkörpert von Jeff Bridges, wird bis heute – völlig zu Recht! – immer noch gern und häufig zitiert. Nicht ganz so brutal wie „Snatch“ ist auch „The Big Lebowski“ eine Art Thriller, der tatsächlich auch aus dieser Warte spannend ist – vor allem ist er aber halt auch wahnsinnig komisch. Einen Sinn für derben Humor muss man freilich haben, aber das ist bei dieser Liste ohnehin eine Grundvoraussetzung.

Wo man „The Big Lebowski“ sehen kann, steht u. a. hier.


Lucky # Slevin

„Lucky Number Slevin“, Deutschland/USA/Kanada/Großbritannien, 2006

Ebenfalls wahnsinnig stark besetzt ist „Lucky # Slevin“ so etwas wie eine geringfügig moderner wirkende Mischung aus „The Big Lebowski“ und „Snatch“. Und damit ist eigentlich auch schon gesagt, warum der Film auf diese Liste passt. Anzumerken ist, dass er den beiden genannten nicht wirklich das Wasser reichen kann – aber hey, das sind echte Meisterwerke und Legenden, daher wäre das auch zu viel verlangt gewesen. Ein kurzweiliger, lustiger und rasanter Actioner ist dieses multinationale Werk aber allemal.

Wo man „Lucky # Slevin“ sehen kann, steht u. a. hier.


Honorable Mentions:

  • Muttertag – Die härtere Komödie (Österreich, 1993)
  • Birdman oder (die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance), USA, 2003)
  • Mars Attacks! (USA, 1996)
  • Dark Star – Finsterer Stern (Dark Star, USA, 1974)
  • Das Leben des Brian (Monty Python’s Life of Brian, Großbritannien, 1979)