Fremdwelt: Montagsfrage (22)

Beim Surfen auf diversen Blogs findet man immer wieder interessante Dinge. Mich interessiert es beispielsweise, Fragen zu beantworten – und auch die Antworten Anderer zu lesen. Ein Blog, auf dem eine „Montagsfrage“ gestellt wird, habe ich unlängst entdeckt: „Buchfresserchen“ nennt sich das Ding, dessen Startseite hier zu finden ist. Ich werde versuchen, die Montagsfrage regelmäßig zu beantworten.


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Wenn du ein/e Buch(-reihe) restlos vergessen könntest, um es/sie nochmal neu zu lesen, welche/s wäre das?

Eine ausgesprochen merkwürdige Frage. Wieso sollte ich das so machen wollen? Ich denke, Erfahrungen machen mich zu dem, was ich bin – und auch Lesen, sei die Literatur auch noch so trivial, gehört zu diesen Erfahrungen. Nichts davon würde ich „löschen“ wollen. Abgesehen davon ist das sowieso eine Frage, die sich nicht stellt. Wenn ein Buch oder eine Buchreihe mich so sehr fesselt und mir so gut gefällt, werde ich sie sowieso immer mal wieder zur Hand nehmen. Ich würde sogar soweit gehen, dass ich auf keinen Fall etwas noch einmal „neu“ lesen möchte. Im Gegenteil – wirklich gute Bücher können ja durch mehrfaches Lesen gewinnen. Nicht nur, weil man immer wieder neue Details entdecken kann, sondern auch, weil die eigene Erfahrung wächst. Man wird älter, die Sicht auf alle Dinge ändert sich – und eventuell auch die Sicht auf ein Buch. All das fände und finde ich spannender, als die komplette Neuentdeckung eines Werkes. Die Zeit ist im Endeffekt der einzige Faktor, der ein Problem ist. Es gibt so viel zu entdecken und so viele spannende und gute Bücher, dass sich manchmal alles dagegen sträubt, bereits Gelesenes zu wiederholen, weil man in dieser Zeit ja was komplett Neues erfahren könnte. Andererseits würde auch das „Löschen“ einer Leseerfahrung kein Plus an Zeit bringen, also fällt auch dieses Argument weg.

Die Antwort also:

Ich lehne die Möglichkeit, eine Leseerfahrung zu „löschen“ dankend ab. Ich denke nicht, dass mir das in irgendeiner Weise etwas geben würde