Dass der Film dem Buch – wie eigentlich üblich – nicht ganz gerecht wir, sei gleich vorweg gesagt. Aber man muss auch sehen, dass Michael Crichton († 2008) mit „DinoPark“ einen Techno-Thriller der Extraklasse geschaffen hat, der wohl nicht so leicht umzusetzen war. Nichtsdestotrotz hat Steven Spielberg (in Kooperation mit Crichton) hervorragende Arbeit geleistet.
Gesamteindruck: 6/7
Sehr gute Romanumsetzung.
Ein regelrechtes “Dino-Fieber” bricht ja immer wieder mal aus. Als 1993 aber “Jurassic Park” in die Kinos kam, erreichte der Hype um die Urzeitreptilien geradezu gigantische Ausmaße. Erstmals wurde hier einer breiten Öffentlichkeit eine realistisch erscheinende Möglichkeit vorgestellt, Dinosaurier tatsächlich zum Leben zu erwecken. Dass dadurch tatsächlich “die Fantasie des ganzen Planeten angeregt” wurde (um ein Zitat aus dem Film zu prägen), ist auch heute noch evident. Dabei war die Intention von Film und Buch ursprünglich eine andere – nämlich eine Warnung vor den Gefahren, die das blinde Vertrauen in die Wissenschaft mit sich bringt. Das hielt das Publikum natürlich nicht von Spekulationen ab, ob es tatsächlich möglich wäre, Dinosaurier auf die in Film und Buch beschriebene Art zu klonen.
In Bezug auf den Film stechen zuallererst natürlich die Special Effects heraus, die aus heutiger Sicht zwar Standard sind, im Erscheinungsjahr jedoch für ungläubiges Staunen sorgten. Aber auch ohne die Effekte gelingt es dem Regisseur, eine spannende Geschichte zu erzählen. Großen Anteil daran haben die Schauspieler, vor allem Sam Neill und Jeff Goldblum (als Dr. Grant bzw. Dr. Malcolm) bieten eine exzellente Leistung. Dass der Film zum Teil mit den beiden steht und fällt, wird in den beiden Sequels klar, in denen man sie jeweils ohne den anderen agieren lässt (zwar nicht das einzige Problem in den Fortsetzungen, aber das ist eine andere Geschichte…). Dazu kommen sehr gute Nebendarsteller (besonders Richard Attenborough glänzt als kindlich-naiver Milliardär). Sehr stimmungsvoll ist auch das ganze Drumherum – angefangen von der Musik über die sehr schönen Landschaftsaufnahmen bis zu den Gebäuden – es ist alles sehr stimmig und zieht den Zuschauer sehr schnell in den Bann.
Die Handlung selbst ist relativ actionorientiert und lässt etwas die Tiefe, die man aus dem Buch kennt, vermissen. Trotzdem gelingt es ausgezeichnet, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten, allerdings muss man im Nachhinein sagen, dass einige Änderungen zur Handlung des Buches doch recht störend wirken – vor allem weil man (wenn man das Buch schon kennt) ziemlich deutlich merkt, dass hier einiges auf eine Fortsetzung ausgelegt ist. Nichtsdestotrotz ein hervorragender, und irgendwo auch wegweisender Film – im Rückblick auch deshalb, weil in dieser Richtung nicht mehr viel nachkam. Die Sequels waren jedenfalls keine würdigen Nachfolger. Wenn man sich beispielsweise “Die Vergessene Welt” ansieht, findet man plötzlich auch die durchaus vorhandenen Logikfehler in “Jurassic Park” nicht mehr so schlimm.
Originaltitel: Jurassic Park
Regie: Steven Spielberg
Jahr: 1993
Land: USA
Laufzeit: 123 Minuten
Besetzung (Auswahl): Richard Attenborough, Sam Neill, Jeff Goldblum, Laura Dern
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